Blair Witch Project (1999)

INHALT 1994 verschwinden drei junge Dokumentar-Filmer spurlos in den Wäldern von Maryland. Jetzt wurde ihr Filmmaterial gefunden...
KRITIK/INFO Soso, das soll er nun also gewesen sein, der rein rechnerisch erfolgreichste Film aller Zeiten, das Kino-Highlight aus den USA. "Blair Witch Project", der als Dokumentation angelegte Streifen zweier Studienkollegen, zeigt das Filmmaterial, das nach dem Verschwinden dreier Dokumentarfilmer in den Wäldern von Maryland/USA gefunden wurde. Natürlich ist das alles nicht echt, aber durch eine geschickte Marketingstrategie wurde genau das den Leuten vermittelt. Bereits ein Jahr vor Entstehung des Films stellten die beiden jungen Regisseure Daniel Myrick und Eduardo Sanchez eine Homepage über ihre haarsträubende Story ins Internet. Es wuchs eine kleine Fangemeinde heran, die sich regelmäßig über die neuesten Erkenntnisse über die verschwundenen Doku-Filmer informieren wollte. Myrick und Sanchez spielten das Spiel mit. Die Leute wurden neugierig, was in diesem Film wohl passieren würde und stürmten die wenigen Kinos, in denen der Film im Frühjahr in Amerika anlief. Bis zum jetzigen Zeitpunkt hat der Film, dessen Produktionskosten bei etwa 40.000 US-$ lagen, 140 Millionen US-$ eingespielt.
Mittlerweile gibt es den Film auch in Deutschland zu sehen. Als allererstes muß man die grottenschlechte deutsche Synchronisation beanstanden. So wie's aussieht, wollte man wohl nicht mehr Geld in die Synchonisation stecken als der Film überhaupt gekostet hat. Und so hört sich's nun auch an. Also, wenn Ihr die Möglichkeit habt, schaut Euch auf jeden Fall das englische Original an - ihr werdet es nicht bereuen. Aber auch ansonsten ist der Film nicht ganz so genial, wie man es in den zahlreichen Kritiken amerikanischer und deutscher Filmkritiker lesen kann. Im Mittelteil ist er ziemlich langweilig und nervt gelegentlich auch mal, wenn unsere Protagonistin Heather Donahue gerade mal wieder ewig lang lautstark ins Mikro ihrer Handkamera heult. Dafür entschädigt jedoch das Ende wieder einigermaßen, das den Zuschauer mit einem beklemmenden Gefühl in der Magengegend den Kinosaal verlassen läßt. Zugegeben, "Blair Witch Project" ist einfach mal was anderes und auf jeden Fall sehenswert, auch wenn ich den Enthusiasmus mancher Leute nicht ganz teilen kann.