Mission: Impossible 2 (2000)

INHALT IMF-Agent Ethan Hunt (Tom Cruise) bekommt es mit seinem ehemaligen Kollegen Sean Ambrose (Dougray Scott) zu tun, der ein innerhalb von 48 Stunden tödlich wirkendes Virus in seinen Besitz bringen möchte, das Hunt in Sicherheit bringen soll. Dabei wird ihm die Meisterdiebin Nyah (Thandie Newton) zur Seite gestellt, Ambroses ehemalige Geliebte. Sie soll mehr über die Pläne des Kriminellen herausfinden, indem sie ihre Beziehung zu ihm kurzfristig wieder aufleben läßt. Doch der Schwindel fliegt auf und Nyah - mittlerweile glücklich verliebt in den smarten Agenten Hunt - wird mit dem "Chimera" genannten Erreger infiziert. Das "Bellerophon" genannte Gegenmittel muß innerhalb von 20 Stunden injiziert werden, Ethan Hunt tut sein Möglichstes.
KRITIK/INFO Nach Brian De Palma durfte nun John Woo an die Fortsetzung des Blockbusters "Mission: Impossible" ran. Doch was er hier abliefert, ist allenfalls Mittelmaß. Gekonnt inszenierte Duelle mit Auto, Motorrad oder bloßen Händen liefert Woo wie üblich in großen Mengen, doch darüberhinaus bietet "M:I-2" nicht gerade viel. Charakterzeichnung ist ein abscheuliches Fremdwort für den Drehbuchschreiber, und die Darsteller reißen sich nicht gerade ein Bein aus, um dieses Manko auszugleichen. Womit wir gleich beim nächsten Punkt wären: Selten blieben sämtliche Figuren - der große Agenten-Held genauso wie sein Gegenspieler und auch der weibliche Part - derart blaß. Während Tom Cruise im ersten Teil noch als cleverer und beherzter Geheimagent überzeugen konnte, ist er jetzt einfach nur noch eine Witzfigur, die ununterbrochen das Leben riskiert, um seinen One Night Stand von letzter Woche zu retten (nicht unerheblich beigetragen hat die dämliche Frisur). Dem Bösewicht wird erst gar keine Motivation angehängt und über Thandie Newton werde ich mich jetzt lieber nicht auslassen - das ist ja schließlich auch Geschmackssache... Ach, was soll's! Emanuelle Béart hatte Klasse, Thandie Newton hat in meinen Augen keinerlei Ausstrahlung und läßt Assoziationen zum thailändischen Straßenstrich aufkommen. (Hiermit betone ich noch einmal, daß das meine persönliche Meinung ist und ich durchaus nachvollziehen kann, wenn jemand etwas an dieser Person findet. Danke für Ihre ungeteilte Aufmerksamkeit.)
Die Art und Weise, wie der Zuschauer außerdem vor vollendete Tatsache gestellt wird, beispielsweise beim "Mission Briefing" mit Sonnenbrille gleich zu Beginn, ist wirklich unverschämt. Anstatt eine Story zu entwickeln wird sie einfach mit dem Holzhammer aufgedrückt. Da bleiben auch Gesetzte der Logik oder der Physik auf der Strecke. Der größte Lacher im ganzen Film ist keiner von Cruises dummen Sprüchen oder Ving Rhames' viel zu seltenen Auftritten, sondern die Szene, in der ein LKW einen Geländewagen in die Seite rammt und dieser daraufhin unmittelbar in die Luft geht wie kiloweise Dynamit.
Letzendlich ist "M:I-2" nichts als eine auf Tom Cruise zugeschnittene geistlose und teilweise regelrecht dämliche Show mit gut choreografierten Actionsequenzen - und auch hier zeigt John Woo enttäuschend wenig Neues.