Dolphins (2000)

INHALT Lara (Julia Brendler) lebt in der geschlossenen Abteilung einer Psychiatrie. Die Oberschwester (Annette Kreft) bestraft sie schon für die geringsten Kleinigkeiten, indem sie sie ans Bett fesseln läßt. Der Pfleger Jakob (Marco Hofschneider) jedoch bringt der jungen Patientin, die in ihren Träumen mit Delphinen im Meer schwimmt, Sympathien entgegen.
KRITIK/INFO "Dolphins" ist in der deutschen Kinolandschaft ein interessanter Ausnahmefall. Regisseur Farhad Yawari realisierte seine Vision gegen einigen Widerstand mit Hilfe von Sponsoren. Da der Film nicht unbedingt abendfüllend ist, bekommt man im Kino vorneweg noch die wirklich bezaubernden Kurzfilme "Verzaubert" (Regie: Carmen Stozek und Christian Ditter) und "Queen's Park Story" (Regie: Barney Cokeliss) zu sehen. Für dieses kleine Kurzfilmfestival lohnt es sich wirklich ins Kino zu gehen. Vor allem wenn der Hauptfilm den Zuschauer derart gefangen nimmt. Yawari versteht es wie kaum ein anderer, Emotionen zu transportieren - und da ist ihm jedes Mittel recht. Denn die Handlung von "Dolphins" ist äußerst einfach (banal zu sagen wäre vermutlich übertrieben), Dialoge gibt es keine, auf logische Details wird weitgehend verzichtet. Wenn man sich darauf einläßt und sich einfach von der teilweise sehr dick aufgetragenen Filmmusik und der berauschenden Optik überwältigen läßt, ist "Dolphins" nicht nur ein Kinofilm, sondern ein richtiges Erlebnis. Vor allem die Unterwasserbilder sind von einer unvergleichlichen Schönheit und lassen den Zuschauer Laras überwältigende Gefühle teilen. An anderen Stellen wirkt "Dolphins" jedoch beinahe überladen vor lauter Symbolik, die schon an Klischeehaftigkeit grenzt.
Auf jeden Fall ist Farhad Yawari ein tolles, wenn auch kurzes, Stück Film gelungen. Ich freue mich wirklich (auch wenn ich an die vorangegangen Kurzfilme denke) auf die ersten abendfüllenden Filme unseres Regienachwuchses. Wenn er hält, was er mit seinen Abschlußarbeiten, die teilweise so gut sind, daß sie den Weg ins Kino finden, verspricht, steht der deutschen Filmlandschaft wirklich eine glorreiche Zukunft bevor.