Der
Herr der Ringe: Die Rückkehr des Königs
The Lord of the Rings: The Return
of the King (2003)
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INHALT
Frodo (Elijah
Wood) und sein Gefährte Sam (Sean Astin) gelangen immer tiefer nach Mordor,
das Reich des dunklen Herrschers Sauron. Derweil bereiten sich die Menschen
auf die große Schlacht vor den Toren der Stadt Minas Tirith vor.
KRITIK/INFO
Die wahrscheinlich größte,
aufwändigste und gelungenste Film-Trilogie aller Zeiten findet mit "Die
Rückkehr des Königs" ihren krönenden Abschluß. Nach
dem nicht durchweg positiv aufgenommenen zweiten Teil gelingt Regisseur Peter
Jackson und seinen Co-Autorinnen Fran Walsh und Philippa Boyens nun wieder eine
Lehrstunde in Sachen Drehbuch und Inszenierung. Und trotz seiner epischen Länge
von 200 Minuten ist der Film absolut kurzweilig.
Jackson gelingt der Einstieg in den dritten Teil mit einer kurzen Rückblende,
die vom Fund des Einen Ringes durch den Hobbit Smeagol erzählt, der sich
später in das schizophrene Wesen Gollum verwandelt. Im weiteren Verlauf
wechselt der Film auf ausgewogene, die Spannung schürende Weise immer zwischen
der Mission des Ringträgers Frodo im trostlosen Mordor und dem Kampf der
Menschen unter Führung von Gandalf dem Zauberer und Aragorn, dem Waldläufer,
der sich als Thronerbe herausgestellt hat. Wenn es dem Ende entgegengeht wird
spürbar, daß Jackson gewisse Handlungsabläufe beschleunigen
mußte, um noch auf eine humane Spielzeit zu kommen. Frodos Befreiung aus
dem Turm der Orks und schließlich die Zerstörung des Rings werden
in Tolkiens Buch deutlich umfangreicher abgehandelt. Jedoch sind diese Abstriche
stets filmisch gut verarbeitet, sodaß der Eindruck, hier würde etwas
fehlen, nicht zu stark wird. Und man kann sich wieder auf die Extended Edition
auf DVD freuen. Keine leichte Angelegenheit für Autoren und Regisseur war
sicher auch das Ende dieser prachtvollen Trilogie. Sie haben sich für ein
festliches, rührendes Finale mit unzähligen tränenreichen Abschieden
entschieden, das jedoch nicht kitschig daherkommt. Und nach der letzten Einstellung
stellt man erfreut fest, soeben etwas "Großes" gesehen, einem
Ereignis beigewohnt haben zu dürfen.
Technisch leistet Jacksons großteils neuseeländisches Team einmal
mehr ganze Arbeit. Ähnlich wie George Lucas vor einiger Zeit hat Jackson
seine eigene Spezialeffekt-Firma gegründet, die Computereffekte erschafft,
die zum größten Teil nicht aussehen wie Computereffekte. Die große
Schlacht vor Minas Tirith ist voll von ihnen, aber man merkt deutlich, daß
dieser Film nicht um der Effekte willen entstanden ist. Hier gehorchen die Effekte
noch der Handlung, nicht andersherum. Komponist Howard Shore, dessen Filmmusik
beim ersten Teil von vielen noch als Manko empfunden wurde, findet im dritten
Teil zu seiner Höchstform und sorgt dafür, daß sich sein "Herr
der Ringe"-Thema endlich standesgemäß im Ohr des Zuschauers
verankert wird. Auch bei der Besetzung wurde wieder einmal deutlich, welch gutes
Händchen man hier von Anfang an hatte. Kein Darsteller wirkt in seiner
Rolle auch nur ansatzweise deplatziert oder nicht überzeugend. Dieser letzte
Aspekt macht den letzten "Herr der Ringe"-Teil endgültig zu einem
Meisterwerk, das die Bezeichnung "Epos" verdient hat wie kein anderer
Film der letzten Jahre.
Mit "Die Rückkehr des Königs" gelingt Regisseur
Peter Jackson ein grandioser Abschluß der Trilogie. Ein trotz der schwierigen
Vorlage nahezu perfektes Drehbuch, eine überzeugende Besetzung, brillante
Effekte und ein herrlich anrührendes Finale machen den Film zu einem echten
Kinoereignis.