Robotic
Angel
Metoroporisu / Metropolis (2001)
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Buch |
INHALT
Ein japanischer
Privatdetektiv untersucht mit seinem Sohn und einem Robotergehilfen die Machenschaften
von Dr. Laughton, einem verrückten Wissenschaftler. Dabei finden sie das
Robotermädchen Tima, das dem mächtigen Industriellen Duke Red zur
Weltherrschaft verhelfen soll. Die Eifersucht treibt seinen Sohn Rock jedoch
dazu, das Vorhaben zu sabotieren. Er will Tima zerstören.
KRITIK/INFO
"Robotic Angel"
unterscheidet sich in vielerlei Hinsicht von klassischen japanischen Animes
wie "Akira" oder "Prinzessin Mononoke". Erstens einmal ist
der Stil der Animationen ein gänzlich anderer. Er läßt sich
am ehesten mit dem von "Titan A.E." vergleichen: Detailreiche Hintergründe
mischen sich mit den traditionell animierten Figuren und Computeranimationen.
Die Bilder in "Robotic Angel" lehnen sich dabei an Realfilme wie "Blade
Runner" oder den Stummfilmklassiker "Metropolis" an. EIn Remake
des letzteren ist der Film prinzipiell nicht. Comic-Zeichner Osamu Tezuka, auf
dessen Manga der Film basiert, ließ sich lediglich vom Plakat des Fritz-Lang-Films
von 1927 inspirieren, hat den Film an sich aber nie gesehen. Einige Paralellen
in der Geschichte gibt es freilich, so zum Beispiel das weibliche Roboterwesen,
die in verschiedene Bereiche über und unter der Erdoberfläche eingeteilte
Stadt und den Vater-Sohn-Konflikt. Aber ansonsten geht die Handlung durchaus
einen eigenständigen Weg. Ein weiteres auffallendes Merkmal ist der großteils
aus Jazz-Songs bestehende Soundtrack, der wiederum ein wenig an den "Gigant
aus dem All" erinnert. Das alles macht "Robotic Angel" zu einem
originellen Abenteuer, das sich zwar reichlich an Vorbildern bedient, aber daraus
etwas eigenständiges Neues erschafft. Zudem enthält die Geschichte
spannende, actionreiche und auch sehr rührende Momente, wie es in der japanischen
Erzählkunst so üblich ist, und versteht es mit seiner politischen,
philosophischen und gesellschaftskritischen Komponente auch intellektuell zu
fordern.
"Robotic Angel" unterscheidet sich ganz erheblich von anderen
Animes. Aufwendigere Animationen, ein jazziger Soundtrack und Computerelemente
mögen zunächst befremdlich erscheinen, doch die anspruchsvolle und
unterhaltsame Geschichte schafft es zu fesseln.