Mambo
Italiano
Mambo Italiano (2003)
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Buch |
INHALT
Als italienische
Einwanderer haben sich die Barberinis in Kanada vollständig eingelebt:
Sie nehmen lediglich am Leben ihrer italienischen Freunde teil und halten an
Traditionen fest. Für die Eltern bricht daher eine Welt zusammen als sich
ihr Sohn Angelo (Luke Kirby) als schwul outet. Sein Lebensgefährte Nino
(Peter Miller) traut sich erst gar nicht die Beziehung zu Angelo öffentlich
zu machen.
KRITIK/INFO
Was "My Big Fat Greek
Wedding" für die griechischstämmigen Amerikaner war, ist "Mambo
Italiano" für die italienischstämmigen. Bei ersterem lag das
Problem in der Akzeptanz eines neuen Familienmitglieds anderer als griechischer
Herkunft, es ging um religiöse und kulturelle Schranken, die in den Köpfen
der noch in Übersee geborenen Generation noch existieren. In "Mambo
Italiano" bleiben die Italo-Kanadier vollständig in ihrem eigenen
Kosmos, doch die Homosexualität des eigenen Sohnes ist fast ein noch größeres
Dilemma als die Heirat mit einem nicht-italienischen Partner. Ist zunächst
nur die Schwester eingeweiht so verbreitet sich die Nachricht früher oder
später doch wie ein Lauffeuer und Angelo bringt das familiäre Gleichgewicht
mächtig aus dem Ruder.
Formal bietet der Film wenig Aufregendes. Bemerkenswert ist jedoch die Tatsache,
daß sich "Mambo Italiano" nicht scheut, gleichgeschlechtliche
sexuelle Handlungen auch zu zeigen. Daß der Film in Kanada produziert
wurde hat sicher auch dazu beigetragen, daß mehr als mal ein scheues Küßchen
zwischen Männern ausgetauscht wird. In den USA setzte es natürlich
augenblicklich ein "R-rating". Daß der Film sehr sympathisch
erscheint liegt größtenteils an den Darstellern und dem ebenfalls
recht ansprechenden Soundtrack. Paul Sorvino als Familienvater ist natürlich
ein Erlebnis, aber auch die übrige Besetzung vermag ihren Figuren Leben
einzuhauchen. Daß der Film trotzdem keine überdurchschnittliche Komödie
geworden ist liegt wohl am manchmal etwas dick auftragenden Drehbuch, das die
naheliegenden Gags nicht richtig entwickelt und die Situationskomik der Szenen
nicht auszuschöpfen weiß. Auch die kaum über Fernsehfilmniveau
hinauskommende Inszenierung trübt den Spaß etwas.
Wer "My Big Fat Greek Wedding" mochte, wird auch bei "Mambo
Italiano" seinen Spaß haben. Vorausgesetzt man ist nicht übermäßig
homophob, überzeugen vor allem die sympathischen Darsteller. Die nicht
immer optimal geschriebenen und inszenierten Gags verdammen den Film jedoch
zum Mittelmaß.