La
Mala Educación - Schlechte Erziehung
La mala educación (2004)
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DVD |
Buch |
INHALT
Der junge Regisseur
Enrique Goded (Fele Martínez) ist auf der Suche nach einer Idee für
seinen nächsten Film, als plötzlich sein Schulfreund Ignacio (Gael
García Bernal) vor der Tür steht. Er zeigt ihm eine Geschichte namens
"Der Besuch", die von beider Jugend im katholischen Jungeninternat
handelt. Enrique ist begeistert, überwirft sich jedoch mit Ignacio, weil
dieser unbedingt eine bestimmte Rolle in dem Film bekommen möchte. Bald
muß Enrique feststellen, daß Ignacio nicht der ist, der er vorgibt
zu sein…
KRITIK/INFO
Regisseur Pedro Almodóvar
hat vor allem in den letzten Jahren mit seinen Meisterwerken "Alles über
meine Mutter" und "Sprich mit ihr" weltweit für Aufsehen
gesorgt. "La mala educación" nun soll angeblich autobiografische
Züge tragen, auf jeden Fall aber sein bisher persönlichster Film sein.
Vor allem handelt es sich um ein geschickt verschachteltes Spiel mit verschiedenen
Ebenen: Ein Film im Film, der zunächst nicht als solcher zu erkennen ist,
sorgt für eine kleine Überraschung am Ende.
Vor allem aber ist der Film eines: schwul. Bei Almodóvar hat man ja schon
einiges an Transsexuellen gesehen, aber in diesem Film kommt schon gar keine
Frau in einer tragenden Rolle mehr vor. Was "La mala educación"
auch fehlt, ist ein Sympathieträger. Enrique und Ignacio erfüllen
diese Funktion lediglich als Kinder, ansonsten fällt es bei den ausschließlich
selbstsüchtigen Hedonisten schwer, eine Identifikationsfigur auszumachen.
Und auch europäische Autorenfilme müssen schon einige andere Qualitäten
haben, um diesen Mangel auszugleichen. Und auch wenn die Inszenierung großartig
ist und Almodóvar stets die richtigen Bilder und die richtige Musik findet,
um seiner Vision Ausdruck zu verleihen, so bleibt doch ein unbefriedigtes Gefühl
zurück. Anleihen beim Film Noir lassen sich genauso finden wie Bezüge
zu Politik und Gesellschaft im Spanien der 80er Jahre. Im Prinzip fehlen also
nicht alle Zutaten für einen richtig guten Almodóvar, aber doch
zu viele.
Interessant erzählt, großartig inszeniert und auch solide
gespielt ist Almodóvars neuester auf jeden Fall. Leider wirkt die Story
an sich ein wenig hanebüchen und enttäuscht durch das völlige
Fehlen sympathischer Figuren.