In
The Cut
In the Cut (2003)
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CD |
DVD |
INHALT
Lehrerin und
Schriftstellerin Frannie (Meg Ryan) lebt alleine und führt kein sonderlich
aufregendes Leben, bis der Cop Malloy (Mark Ruffalo) in ihr Leben tritt. Sie
beginnt eine leidenschaftliche Affäre mit ihm, wird aber den Verdacht nicht
los, daß er etwas mit einer brutalen Mordserie an jungen Frauen zu tun
hat.
KRITIK/INFO
Diese Handlungszusammenfassung
hört sich nach einem Softporno fürs Nachtprogramm des Privatfernsehens
an. Und ungefähr genauso aufregend ist „In the cut“. Regisseurin
Jane Campion, die vor gut zehn Jahren mit ihrem Film „Das Piano“
Oscar-Ehren erlangte, verfilmt hier einen Roman von Susanna Moore. Für
die Hauptrolle wurde Meg Ryan besetzt (übrigens als Ersatz für die
zunächst vorgesehene Nicole Kidman), die ihrer siechenden Karriere auf
die Sprünge helfen wollte, indem sie sich hier erstmals vor der Kamera
entblättert. Ryan spielt ihre Rolle nicht wirklich schlecht, wirkt jedoch
trotz allem etwas deplatziert in diesem schwülen Kunstporno-Ambiente. Ganz
anders Jennifer Jason Leigh, der die etwas verruchte Rolle schon besser steht.
Kevin Bacon spielt (ohne Credit im Abspann!) eine desöfteren auftauchende
Nebenfigur, die keine erkenntliche Funktion hat. Welch Verschwendung!
Überhaupt ist der Film deutlich zu lang geraten. Die Story reicht vielleicht
gerade mal so für einen 90-Minuten-Krimi, doch Campion bläht das ganze
auf fast zwei Stunden auf. Mit ausgiebigen Sexszenen (wow, fürs liberalere
europäische Publikum sogar mit Hardcore-Szenen angereichert!), extrem wortkargen
Charakteren, die jeglichen Handlungsfortschritt verzögern und zugegebenermaßen
auch einigen schönen urbanen Aufnahmen aus New York. Eine innere Logik
besitzt die Handlung kaum, da keine der Figuren glaubwürdig handelt, und
die Auflösung ist so hanebüchen wie vorhersehbar. Hinzu kommen betont
obszöne, prätentiöse Dialoge, die teilweise unfreiwillig komisch
sind. Literweise Kunstblut und abgetrennte Köpfe können da auch nicht
mehr viel Aufmerksamkeit bei den Zuschauern erhaschen. Campion ist mit ihrem
Film grandios gescheitert, und Meg Ryan schafft ja vielleicht mit einem ihrer
nächsten Filme den Image-Wechsel.
„In the cut“ ist ein mit zwei Stunden viel zu langer Kunst-Softporno,
der darstellerisch und in seltenen Momenten auch visuell zu überzeugen
weiß, jedoch mit seiner hanebüchenen Story, den prätentiösen
Dialogen und den unglaubwürdigen Figuren nervt.