Nuan
Nuan (2003)

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INHALT Vor zehn Jahren verließ Jinghe (Guo Xiaodong) sein Dorf in der chinesischen Provinz um in Shanghai zu studieren. Seine Jugendliebe Nuan (Li Jia) ließ er zurück. Als er nun zu Besuch nach Hause zurückkehrt, trifft er sie wieder. Nach einem Unfall ist sie verkrüppelt und mit dem taubstummen Dorfidioten verheiratet, mit dem sie auch eine kleine Tochter hat. In Jinghe kommen alte Erinnerungen und Gefühle wieder zum Vorschein.
KRITIK/INFO Ob es "Nuan" jemals zu einer deutschen Veröffentlichung schaffen wird steht noch in den Sternen. Beim Internationalen Filmfestival Mannheim-Heidelberg 2004 konnte man den Film jedoch sehen – besser gesagt: man hatte das Glück in sehen zu können. Regisseur Jianqi Huo hat schon einige Filme realisiert, von denen es aber nur die wenigsten in die westliche Hemisphäre schafften. Beim Tokyo Filmfestival gewann "Nuan" dieses Jahr jedoch den Großen Preis.
In "Nuan" stehen sich Gegenwart und Vergangenheit ständig gegenüber. Jede Begegnung zwischen den Protagonisten bringt eine weitere Erinnerung zum Vorschein. Erinnerungen an eine Zeit, in der beide jung und voller Träume waren und sehr viel Zeit miteinander verbrachten. "Nuan" erzählt von der ersten Liebe ebenso wie von Enttäuschungen und falschen Entscheidungen, und das auf eine recht sentimentale Art. Doch dennoch wirkt Huos Film nie aufdringlich, sondern entwickelt vielmehr eine romantisch-melancholische Atmosphäre. Selbst für westliche Sehgewohnheiten ist der Film äußerst liebenswert und rührend, gegen Ende kommen auch vermehrt Taschentücher zum Einsatz.
Der Film definiert sich weniger über die eher simple, beinahe schon klassische Liebesgeschichte, sondern über seinen überragenden Stil. Die Filmmusik ist einfach wundervoll komponiert und orchestriert (es war nicht einmal möglich, über das Internet den Komponisten herauszufinden!) und die Kameraarbeit ist einfach nur fantastisch. Die ungewohnten Bilder der chinesischen Provinz verleihen dem Film eine wunderbare, mythisch anmutende Kulisse. Auch darstellerisch gibt es absolut nichts auszusetzen. Ein wirklich schöner Film, der es in seinen stärksten Momenten sogar auf gefühlvolle Weise versteht, Trost zu spenden.
"Nuan" erzählte eine einfache Geschichte über einfache Menschen in der chinesischen Provinz. Die großartigen Bilder, der wundervolle Soundtrack und die universelle Aussage des Films machen ihn zu einem unterhaltsamen, romantischen Kinoerlebnis.