Moovienet FilmdatenbankDas geheime Leben der Worte
The Secret Life of Words (2005)

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SzenenfotoINHALT Die verschlossene junge Immigrantin Hanna (Sarah Polley) arbeitet in einer Seidenfabrik und wird von ihrem Chef nach vielen Jahren gedrängt, auch einmal Urlaub zu nehmen. Diesen bricht sie jedoch nach kurzer Zeit ab, um auf einer Ölplattform in ihrem ehemaligen Beruf als Krankenschwester tätig zu werden. Josef (Tim Robbins) erlitt dort einen schweren Arbeitsunfall und soll bis zu seiner Transportfähigkeit vor Ort versorgt werden. Ihm gelingt es nach und nach, den Schutzwall, den die schweigsame junge Frau um sich errichtet hat, zu durchbrechen – bis ihr schockierendes Geheimnis zu Tage tritt.
KRITIK/INFO Mit dem großartigen romantischen Drama "Mein Leben ohne mich" – ebenfalls mit der Kanadierin Sarah Polley in der Hauptrolle – feierte die Katalanin Isabel Coixet 2003 ihren internationalen Durchbruch. Einmal mehr steht eine weibliche Protagonistin im Vordergrund, die sich jedoch dieses Mal nicht in einer unvorhergesehenen, extremen Situation wiederfindet, die ihr nicht gestattet, ihr bisheriges Leben so weiterzuführen. Hanna trägt vielmehr eine große Last mit sich, die die hübsche junge Frau zur Außenseiterin werden läßt, die sich mit Neurosen plagt und keinerlei menschliche Beziehungen unterhält. Urlaub zu nehmen, das heißt nicht nur einen vorübergehenden Tapetenwechsel zu vollziehen, sondern auch Zeit zum Nachdenken zu haben. Diese Situation erträgt Hanna schon nach kurzer Zeit nicht mehr und findet zufällig eine Ersatzbeschäftigung. Von da an spielt der Film an einem ungewöhnlichen Schauplatz, nämlich einer Ölplattform in der Nordsee. An diesem isolierten Schauplatz versammeln sich eine Hand voll Figuren mit interessanten Eigenschaften, so zum Beispiel der spanische Koch, dessen ambitionierte Küche den anderen Arbeitern nicht immer zur Freude gereicht. Unter ihnen findet Hanna vorübergehend ihren Platz, und zu ihrem Patienten entwickelt sich allmählich eine ganz besondere Beziehung des gegenseitigen Vertrauens. Wie der Titel bereits andeutet, sind in diesem Film die Dinge, die sich die beiden (zunächst) nicht sagen, wichtiger als alles andere. In einem intensiven Moment, der unbestritten der dramaturgische Höhepunkt des Films ist, bricht Hanna ihr Schweigen und vertraut sich Josef an.
Coixet ist trotz vieler Gemeinsamkeiten (nicht zuletzt in der Besetzung der Hauptrolle) doch ein etwas anderer Film als "Mein Leben ohne mich" gelungen. Er ist trotz seiner ebenfalls vorhandenen Tragik weniger sentimental und überzeugt vor allem in den kammerspielartigen Szenen, wenn Sarah Polley und Tim Robbins ihr ganzes Können unter Beweis stellen. Noch besser wäre er vielleicht ohne die Kommentare aus dem Off zu Beginn und am Ende des Films gewesen, die für die Wirkung des Films völlig überflüssig oder eher hinderlich sind.
Isabel Coixet gelingt mit "The secret life of words" ein weiterer leiser Film voller Dramatik, in dem Sarah Polley einmal mehr zu glänzen vermag und dabei diesmal noch von Tim Robbins flankiert wird, dem eine selbst für seine Verhältnisse beachtliche Vorstellung gelingt.

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