Moovienet FilmdatenbankMatch Point
Match Point (2005)

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SzenenfotoINHALT Der frühere Tennisprofi Chris Wilton (Jonathan Rhys-Meyers) gelangt durch seine Tätigkeit als Tennislehrer in höhere Kreise und lernt die Familie von Tom Hewett (Matthew Goode) kennen. Obwohl er gleich von dessen Verlobter, der erfolglosen Schauspielerin Nola Rice (Scarlett Johansson), fasziniert ist, heiratet er seine Schwester Chloe (Emily Mortimer). Er erhält einen guten Job in der Firma von Chloes Vater und beginnt ein Verhältnis mit Nola. Bald wachsen ihm seine Lügen über den Kopf und sein komfortables Leben, an das er sich so gewöhnt hat, steht auf dem Spiel.
KRITIK/INFO Die Kritiken zu Woody Allens wohl ernstestem Film waren geradezu euphorisch. Vom seinem besten Film seit den 70er Jahren, sogar von seinem besten Film überhaupt war die Rede. Tatsächlich entwickelt "Match Point" überzeugende Qualitäten.
Die Geschichte des Tennislehrers, der es in bessere Kreise schafft, beginnt unbeschwert. Woody Allen charakterisiert jede seiner Figuren ganz genau und als Scarlett Johansson das erste Mal auftaucht und den Protagonisten fragt, ob er ihr nächstes Opfer sei, liegt bereits Ungemach in der Luft. Von da an entwickelt der Film eine ungeahnte Spannung, die sich über die komplette Laufzeit hält und den Zuschauer komplett zu fesseln vermag. Die Geschichte ist eine Art Meditation über die Rolle und Glück und Zufall im Leben der Menschen. Allen vertritt mit seinem Film den Standpunkt, daß es kein Schicksal gibt, sondern sich das Leben aus Millionen kleinster Zufälle zusammensetzt. Allegorisiert wird dies durch den Tennisball, der an der Netzkante hängenbleibt und für einen Moment auf die eine oder andere Seite fallen kann. In diesem Zusammenhang verwendet Woody Allen sogar eine Computeranimation (sic!) – wer hätte gedacht, daß wir das noch einmal erleben dürfen?
Ansonsten bleibt sich Allen inszenatorisch vollkommen treu. Der Vorspann ist wie immer äußerst schlicht gehalten und mit alten Jazzaufnahmen unterlegt, nur daß die Musik diesmal weniger beschwingt daherkommt und die Grundstimmung des Films bereits vorgibt. Ansonsten gibt es als Soundtrack keine Filmmusik, sondern alte Opernaufnahmen zu hören, mitsamt dem Knistern und Knacksen der Vinyl-Schallplatten. Visuell gibt es keine Experimente. Bei Woody Allen zählen keine aufwendigen Kamerafahrten und Effekte, sondern die Geschichte und die Schauspieler. Und da diese beide hervorragend sind, gibt es auch nichts daran auszusetzen.
Woody Allens Ausflug ins ernste Fach gelingt bravourös. Sein um Glück und Zufall kreisendes Gesellschaftsportrait ist großartig gespielt und wie gewohnt sehr zurückhaltend inszeniert. Spannend wie ein Thriller und intelligent wie ein Woody-Allen-Film... ähh, genau.

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