Moovienet FilmdatenbankGood Night, and Good Luck
Good Night, and Good Luck (2005)

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SzenenfotoINHALT In den frühen 50er Jahren zettelt der Senator Joseph McCarthy eine Hatz auf angebliche kommunistische Kräfte an, die die US-amerikanische Gesellschaft unterwandern und den gewaltsamen Umsturz planen. In der von ihm geschürten Paranoia werden alle gegenteiligen Stimmen als solche gefährlichen Subjekte gebrandmarkt. Ihm entgegen stellt sich dennoch der renommierte CBS-Reporter Edward R. Murrow (David Strathairn) und begibt sich auf gefährliches Terrain.
KRITIK/INFO George Clooney nimmt zum zweiten Mal auf dem Regiestuhl Platz und setzt einmal mehr einer kontroversen Person ein Denkmal. Während er in "Confessions of a Dangerous Mind" jedoch noch ein wenig an seinen eigenen Ambitionen zu scheitern schien, gelingt es ihm dieses Mal, seine hoch gesteckten Ziele auch zu erreichen. Auch wenn er die Geschichte eines einzelnen Mannes zu erzählen scheint, so hat diese doch universellen Charakter, und Clooney gibt ein Statement zur aktuellen Politik der USA ab, ohne diese auch nur mit einem Wort zu erwähen – sein Film spielt in den 50ern, ist in schwarz-weiß gedreht und spielt sich ausschließlich im Gebäude der CBS-Studios ab. Er setzt dem couragierten Journalisten Murrow und seinen Kollegen ein Denkmal und plädiert gleichzeitig dafür, Meinungspluralismus auch in einem angespannten politischen Klima zuzulassen. Er verurteilt die Verbreitung von Angst und Paranoia durch die gewählten Vertreter des Volkes und die perverse Entwicklung in der Medienlandschaft, die sich bereits in den 50er Jahren mehr als nur andeutete und mittlerweile dementsprechend zu einem enormen Problem geworden ist: Die Abhängigkeit von Werbekunden und die Konzentration in großen Konzernen macht es für Journalisten schwer, unbequeme und nicht-konformistische Meldungen an die Öffentlichkeit zu bringen. Blinder Opportunismus macht das Leben um einiges leichter. Daß es sich trotzdem hin und wieder lohnen kann, für seine Überzeugungen einzustehen, das zeigt "Good Night, and Good Luck", auch wenn es nicht jeder zu schätzen weiß, daß es Menschen gibt, die dafür kämpfen, daß die Wahrheit ans Licht kommt und Fanatiker wie McCarthy mit ihren Methoden nicht davonkommen. Denn letztenendes steht Murrow beruflich gesehen als Verlierer da und er konstatiert selbst die Tatsache, daß Fernsehen bereits zum reinen Unterhaltungsmedium verkommen ist.
Es handelt sich um einen großartig gespielten, mit beeindruckender Konsequenz inszenierten Film. Eben diese Konsequenz erbittet Clooney mit seinem Film von den Menschen, die die Schlagzeilen machen, auch wenn das System den Weg in eine völlig andere Richtung weist. Der Film enthält viel Archivmaterial, zum Beispiel erscheint McCarthy ausschließlich in Originalaufnahmen. Dies verleiht ihm zusammen mit dem Verzicht auf Farbe eine hohe Authentizität und zeugt mit Sicherheit von Ambition. George Clooney hat nun bewiesen, daß er nicht nur voller Ambitionen steckt, sondern diese auch zu kanalisieren weiß. Auf dem Regiestuhl scheint er ebenso seinen Platz gefunden zu haben wie vor der Kamera. Die logische Konsequenz: Bei den Oscars 2006 ist er im Rennen um Preise für Drehbuch und Regie ("Good Night, and Good Luck") und als bester Nebendarsteller ("Syriana").
George Clooneys zweiter Film als Regisseur überzeugt als Zeitdokument, das eine universelle Geschichte erzählt und als Plädoyer für Meinungspluralismus und ein Überdenken der Rolle der Massenmedien verstanden werden kann. Dabei steht ihm ein grandioses Schauspielerensemble zur Verfügung.

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