Moovienet FilmdatenbankThe Da Vinci Code – Sakrileg
The Da Vinci Code (2006)

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SzenenfotoINHALT Auf einer Vortragsreise macht der Experte für Symbole Robert Langdon (Tom Hanks) Station in Paris während dort ein grausamer Mord passiert. Der im Louvre tot Aufgefundene wollte sich am selben Tag noch mit Langdon treffen. Kommissar Fache (Jean Reno) zieht Langdon scheinbar als Experte zu Rat, ist aber in Wahrheit von dessen Täterschaft überzeugt. Die junge Polizistin Sophie Neveu (Audrey Tautou) hilft ihm aus den Fängen Faches und bald finden sich die beiden mitten in einem weitreichenden Mordkomplott wieder, in der die katholische Sekte "Opus Dei" eine tragende Rolle spielt.
KRITIK/INFO Der Film basiert auf dem Bestseller "Sakrileg" von Dan Brown. Das Buch habe ich nie gelesen, daher beschränkt sich diese Kritik darauf, den Film an sich und weitestgehend losgelöst von seiner Vorlage zu betrachten. Und so gesehen ist er eine ziemlich Katastrophe.
Zunächst einmal ist der Film unglaublich geschwätzig, vor allem für einen Thriller. Zu jedem Zeitpunkt, vor allem aber bei den unbeholfen eingefügten historischen Rückblenden, wird die Bemühung von Drehbuchautor und Regisseur sichtbar, möglichst viele Aspekte des Buches in den zweieinhalb Stunden langen Film zu packen. Am Ende führt dies dazu, daß man einen Film völlig ohne erzählerischen Rhythmus hat, der nie wirklich in die Gänge kommt und keinen übergreifenden Spannungsbogen vorweisen kann. Die ewig langen Dialoge machen auch nicht besonders viel her, sind mitunter sogar selten dämlich ("I have to get to a library – fast!") und über weite Strecken vollkommen humorlos (mal vom genannten Beispiel und der Szene am Tor von Teabings Anwesen abgesehen). Vorgetragen werden sie lustlos von einer erstklassigen Schauspielerriege, von denen kaum einer zu glänzen vermag. Paul Bettany als durchgeknallter Mönch ist noch am ehesten als glaubwürdig zu bezeichnen, er jagt einem wenigstens ein wenig Angst ein.
Besonders erschreckend ist die formale Belanglosigkeit des Machwerks. Regisseur Ron Howard ("A beautiful mind") inszeniert den Film völlig ohne Wiedererkennungswert im TV-Drama-Stil, mit uninspirierten und deplatzierten Spezialeffekten und einem in der Tat bescheidenen Soundtrack (Hans Zimmer hatte mal wieder nen schlechten Tag). Alle Szenen wirken so, als seien sie nach dem ersten Versuch schon "im Kasten" gewesen (so wie es bei Daily Soaps gehandhabt wird) und man fragt sich mehr als einmal, wo die 125 Millionen Dollar hingekommen sind, die für den Film veranschlagt wurden. Und wieso regte sich in der katholischen Kirche Widerstand gegen den Film? Er macht zumindest nicht den Eindruck, als wollte er irgendwen in ein schlechtes Licht stellen.
Aus dem angeblich spannenden und thematisch reizvollen Buch ist ein in jeder Hinsicht biederer, stinklangweiliger Pseudo-Thriller geworden, dessen Darsteller ihr Talent offensichtlich daheimgelassen haben. Ein ärgerlicher, überflüssiger Film von dem man nur abraten kann.

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