Moovienet FilmdatenbankBrick
Brick (2005)

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SzenenfotoINHALT Außenseiter Brendan (Joseph Gordon-Levitt) macht sich auf die Suche nach seiner Ex-Freundin, die seit einigen Tagen verschwunden ist. Er findet ihre Leiche in einem Abwasserkanal und versteckt sie, um selbst zu ermitteln und herauszufinden, wer hinter ihrem Tod steckt.
KRITIK/INFO Regisseur Rian Johnson drehte den High-School-Thriller mit einem Budget von etwa einer halben Million Dollar. Er schrieb auch das Drehbuch und schnitt den Film zu Hause an seinem PC. Sein Vorbild waren die Vertreter des Film Noir, jener Detektivgeschichten der 40er und 50er Jahre, in denen ein männlicher Antiheld bei seinen Ermittlungen stets von einer "Femme fatale" auf die falsche Spur und zumeist auch noch in ausweglose Situationen gebracht wird. Johnson bringt die Konventionen dieses Genres an eine kalifornische High School. Als Drehort diente die Schule in San Clemente, die Johnson als Jugendlicher selbst besuchte. Brendan ist die tragische Hauptfigur des Films. Er ist ein Außenseiter, hat nur wenig Freunde und sein Charakter bleibt zunächst erst einmal blaß. Erst nach und nach erfährt man mehr über ihn, vor allem über seine an Bessenheit grenzende Liebe zu dem verschwundenen Mädchen. Unterdessen taucht er in die High-School-Unterwelt ein, in der die populärsten Schüler, Football-Quarterback inklusive, in kriminelle Machenschaften verstrickt zu sein scheinen. Als Femme Fatale fungiert Laura (Nora Zehetner), die Brendan ihre Hilfe anbietet.
Bei seinen Ermittlungen trifft Brendan auf alle möglichen Figuren, Gangmitglieder, exzentrische Theater-Schauspielerinnen und besagten High-School-Quarterback. Die meisten können oder wollen ihm bei seiner Suche nicht helfen, lassen ihn jedoch nie ohne einen kleinen Hinweis ziehen, und so setzt sich das Puzzle nach und nach zusammen. Natürlich erreicht die Geschichte für den Protagonisten ungeahnte Dimensionen. Dabei muß er viel Prügel einstecken, die er entweder völlig lethargisch erträgt oder gegen die er sich erstaunlich agil zur Wehr setzt. Bald verliert sogar der hochintelligente Brendan den Überblick, so verstrickt er sich in verschiedenste Intrigen und Machenschaften. Bis dahin ist "Brick" eine düstere, aber dennoch streckenweise sehr vergnügliche Detektivgeschichte in ungewohnter Umgebung. Sogar das kalifornische Wetter, obwohl in leicht diffusen Bildern gefilmt, zeigt sich mit seinem ständigen Sonnenschein diametral entgegengesetzt zur düsteren Story. Regisseur Johnson zitiert beständig aus den Filmen der "Schwarzen Serie", verkehrt aber ihre Konventionen zugleich ins Gegenteil. Das ganze ist jedenfalls packend bis zum Schluß und überzeugt durch einen unkonventionellen, aber überaus stimmigen Soundtrack. Mit seinem Debüt ist Rian Johnson sogleich ein Geniestreich gelungen. Man darf auch zukünftige Projekte gespannt sein.
Dieser Neo-Noir-Film spielt an einer kalifornischen High School und hält sich einerseits an die Konventionen des Genres, nur um sie zugleich ins Gegenteil zu verkehren. Überaus spannend, zugleich aber vergnüglich und formal ambitioniert kommt dieser völlig andere Teenager-Film daher.

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