Moovienet FilmdatenbankScience of Sleep - Anleitung zum Träumen
La science des rêves (2006)

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SzenenfotoINHALT Stéphane (Gael García Bernal) kommt nach dem Tod seines Vaters zu seiner Mutter nach Paris. Sie verschafft dem schüchternen, nicht recht zwischen Traum und Realität zu unterscheiden vermögenden Erfinder und Zeichner einen gänzlich unkreativen Job in einem Kalenderverlag. In seiner neuen Nachbarin Stéphanie (Charlotte Gainsbourg) entdeckt er jedoch schon bald jemanden, der ähnlich wenig mit dem wirklichen Leben anzufangen weiß und verliebt sich in sie. Natürlich schafft er es auch nur im Traum, seine Gefühle auszurücken.
KRITIK/INFO Der Franzose Michel Gondry verschaffte sich in den 90er Jahren Aufmerksamkeit mit visionären Musikvideos für Künstler wie Daft Punk, Björk, Kylie Minogue oder die Chemical Brothers. Nach "Human Nature" und dem genialen "Vergiss mein nicht" spielt sein neuester Spielfilm erstmals in seinem Heimatland. Die Sprache des Films wechselt jedoch ständig zwischen Französisch, Englisch und Spanisch, wobei man sich in Deutschland entschieden hat, die englischen Teile zu synchronisieren und den Rest zu untertiteln. Warum nicht einfach mal konsequent sein und keine Synchronisation anfertigen? So langsam sollte auch das deutsche Publikum Filme deswegen nicht mehr meiden.
Zu Beginn des Films erklärt uns Stéphane im Rahmen seiner nur in seinem Kopf existierenden TV-Show, wie man einen Traum zubereitet. Zu den Zutaten gehören alte Erinnerungen, verschiedene -schaften (Liebschaften, Freundschaften etc.) sowie einige andere Dinge. Alle finden sich in Stéphanes darauffolgenden Träumen wieder. Mit der Realität kommt er nicht zurecht, weil er nicht zwischen den beiden Welten unterscheiden kann. Im Film wird kurz erwähnt, daß dies schon seit seiner Kindheit so ist, also als eine Art Defekt zu betrachten ist. Um seine mit filmtechnischen Tricks gespickten Bilderwelten zu entfalten, braucht Gondry grundsätzlich einen Fluchtweg aus der filmischen Realität. Er zeigt die schwindenden Erinnerungen eines menschlichen Gehirns ("Vergiss mein nicht") und dieses Mal die Traumwelt eines jungen Mannes. Er selbst scheint ein bißchen wie Stéphane zu sein, die Realität macht ihn allein nicht glücklich, schränkt vielmehr seine Fantasie ein. Und so zeigt er uns einmal mehr originelle Kulissen und Gegenstände, absurde Komik und nebenbei noch eine klassische Liebesgeschichte. Und auch wenn es zunächst so erscheinen mag, diese steht nicht im Abseits gegenüber der visuellen Übermacht. Sie ist warmherzig, anrührend und romantisch. Die Verträumtheit von Stéphane und Stéphanie bildet zugleich das Band zwischen den beiden, aber auch die größte Hürde. Der Mexikaner Gael García Bernal ("Die Reisen des jungen Che", "La mala educación") und die Französin Charlotte Gainsbourg glänzen in ihren Rollen gleichermaßen. Und alles unterlegt Gondry stilsicher wie immer mit einem großartigen Soundtrack, der ebenso ein wenig verschroben wirkt wie der ganze Film. Aber unglaublich sympathisch.
Michel Gondry entführt einmal mehr in seine absurde, komisch-romantische Welt, in der alles möglich ist. Großartige Darsteller runden das Verwirrspiel um Traum und Realität ab.

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