Moovienet FilmdatenbankDeutschland. Ein Sommermärchen
Deutschland. Ein Sommermärchen (2006)

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SzenenfotoINHALT Während der Fußballweltmeisterschaft 2006 in Deutschland blickt Sönke Wortmann beginnend mit der Vorbereitung auf Sardinien hinter die Kulissen der deutschen Nationalmannschaft und beobachtet sie bei Training, Freizeit und während der Spiele.
KRITIK/INFO Der Film beginnt mit dem am wenigsten erfreulichen Ereignis der WM: Dem Ausscheiden der Deutschen im Halbfinale. Danach arbeitet er sich mehr oder weniger chronologisch vom Trainingslager auf Sardinien bis zum Spiel um Platz drei vor. Dabei zeigt Wortmann, der die Mannschaft während der kompletten Phase begleiten durfte, exklusive Bilder, wie man sie bisher noch nicht kennt: Aus der Kabine, dem noblen Mannschaftshotel in Berlin, selbst unter der Dusche oder bei der Urinprobe lief die Kamera. Angeblich kamen rund 100 Stunden Material zusammen, die nun zu einem 100-Minuten-Film zusammengepfriemelt wurden. Eigentlich fürs Fernsehen vorgesehen, wird das Ergebnis nun auch auf der großen Leinwand gezeigt.
Die Weltmeisterschaft war etwas Besonderes für die Deutschen: Die Stimmung war plötzlich euphorisch, jeder fieberte mit der Mannschaft mit, die aus so unterschiedlichen, aber stets liebenswerten Charakteren bestand. Der Film zur WM fängt diese Stimmung zwar ein und läßt sie, während die Temperaturen draußen sinken, noch einmal kurz wiederaufleben, gewinnt aber selbst keinerlei Kontur. Wortmann filmt mit wackeliger DV-Kamera, spielt im Hintergrund Songs von Xavier Naidoo und zeigt einige amüsante Momente aus dem WM-Alltag der Mannschaft, ohne das Phänomen auch nur ansatzweise zu hinterfragen oder näher zu beleuchten. Aus den Spielen werden die Tore und einige Schlüsselszenen dazwischengeschnitten, und so entsteht letzendlich nicht mehr als ein Homevideo, das auch komplett aus Lukas Podolskis "Poldicam" stammen könnte. Ob gewollt oder nicht, zumindest kratzt der Film ein wenig am Strahlemann-Image Jürgen Klinsmanns, der mit seiner Wortwahl beim Anfeuern der Mannschaft für Verwunderung sorgt. "Die Welt zu Gast bei Freunden", die einem auf die Fresse geben sollen? Das scheinen selbst die Spieler befremdlich zu finden. Keine Frage, die WM war ein großartiges Ereignis, doch dem dazugehörigen Film hätte die Fernsehausstrahlung vielleicht doch besser zu Gesicht gestanden.
Sönke Wortmann ist ein Hinter-den-Kulissen-Bericht gelungen, der die Stimmung der WM wiedergibt und einige amüsante Momente aus dem Umfeld dieser charismatischen Mannschaft zeigt. Ansonsten gibt sich der Film zur WM jedoch erschreckend banal geht jeder tiefergehenden Auseinandersetzung mit dem Gezeigten aus dem Weg.

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