Moovienet FilmdatenbankMarie Antoinette
Marie Antoinette (2006)

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SzenenfotoINHALT Als 15-Jährige wird Marie Antoinette (Kirsten Dunst) mit dem französischen Thronfolger Ludwig XVI. (Jason Schwartman) verheiratet. Nachdem sie sich anfänglich mit der Etikette Versailles' schwertut, gibt sie sich bald voll und ganz der Vergnügungssucht hin. Mit 19 wird sie Königin von Frankreich, das sich schon bald mitten in den Wirren der Revolution befindet.
KRITIK/INFO Kaum hat Sofia Coppola mit "Lost in Translation" einen veritablen Erfolg, auch in finanzieller Hinsicht, inszeniert, gibt es auch schon jemanden, der ihr ein Budget überläßt, um einen Kostümfilm zu produzieren. Für 40 Millionen Dollar drehte sie an Originalschauplätzen in Frankreich, und mit Starbesetzung noch dazu. Dennoch ist der Film ganz unverkennbar ihrer. Die Bilder, der Soundtrack, die Erzählweise, all das läßt keinen Zweifel. Ein wenig befremdlich wirkt das ganze nämlich zunächst schon. Die Optik ist nicht auf Hochglanz getrimmt wie wir das von historischen Dramen oft gewohnt sind, sondern wirkt mit ihrem Digitalfilm-Look eher ein wenig dokumentarisch, läßt die erzählte Geschichte überhaupt nicht wie aus dem 18. Jahrhundert wirken, sondern eher sehr aktuell. Auf der Tonspur hört man zwar auch Cembalo und Harfe, doch ebenso hört man Popmusik von Bands wie Air, Aphex Twin, The Strokes oder The Cure. Mit eher sparsamen Dialogen beschreibt der Film die Zeit zwischen der Ankunft Marie-Antoinettes in Frankreich und der Flucht aus Versailles zu Beginn der Revolution. Der Hochadel lebt im absoluten Überfluß und verschwendet keinen Gedanken an seine Untertanen, die mit ihren Steuern den Luxus finanzieren. Marie-Antoinette kommentiert das vornehme Auftreten der Hofdamen stets mit einem verschmitzten Lächeln und läßt sich ansonsten treiben. Sie feiert, trinkt, spielt, schenkt ihrem Mann nach einigen Startschwierigkeiten drei Kinder und scheint keine Ahnung von dem zu haben, was außerhalb der Schloßmauern vor sich geht.
Kirsten Dunst spielt die junge Königin mit großer Leichtigkeit und viel kindlichem Charme. Jason Schwartzman als Ludwig XVI. mit seinem stets leicht gequälten Gesichtsausdruck interpretiert seine Figur als schüchternen, vielleicht sogar etwas neurotischen, aber durchaus liebevollen und gütigen Menschen. Beide nehmen den Zuschauer jedenfalls für sich ein, während der Film einmal wieder nicht wirklich etwas zu erzählen hat. Über weite Strecken portraitiert Coppola nur das Leben in Versailles, wiederholt sich dabei und ihr Film tut nicht mehr viel mehr als berieseln. Dazwischen gelingen ihr jedoch einige amüsante Szenen, und ein starkes Finale. Dennoch endet der Film nicht gerade zu einem günstigen Zeitpunkt, mitten zwischen den Ereignissen.
Ein prächtig ausgestatteter, aber in jeder Hinsicht unkonventionell gestalteter Kostümfilm, dessen Hauptdarsteller zu überzeugen vermögen. Lediglich die ermüdend langen Abschnitte ohne wirklichen Handlungsfortschritt trüben den guten Eindruck.

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