Der letzte Kuss
The Last Kiss (2006)

CD

DVD

Buch

INHALT Michael (Zach Braff) lebt das perfekte Leben: Er hat einen guten Job, viele Freunde und seine hübsche Frau Jenna (Jacinda Barrett) erwartet ein Kind von ihm. Als er auf der Hochzeit einer seiner Freunde von der Studentin Kim (Rachel Bilson) angeflirtet wird, kann er sich ihr nicht enziehen. Währenddessen hadern auch seine Kumpel mit ihrem Liebesglück, und auch bei seinen Schwiegereltern in spe beginnt es zu kriseln.
KRITIK/INFO Ein Mann kurz vor seinem 30. Geburtstag, der sein komplettes restliches Leben vor sich ausgebreitet sieht: Es scheinen ihn keine Überraschungen mehr zu erwarten. Das ist genau die richtige Rolle für Zach Braff, den jungen Schauspieler, der mit der Fernsehserie "Scrubs" quasi über Nacht bekannt wurde und mit "Garden State" ein zauberhaftes Regiedebüt hingelegt hat. Ein wenig orientiert sich TV-Regisseur Tony Goldwyn ("Grey's Anatomy", "Law & Order") an eben diesem Debütfilm, eifert ihm in Sachen Soundtrack und Erzählduktus nach. "Der letzte Kuss", Remake eines gerade einmal fünf Jahre alten italienischen Films ("L'ultimo bacio"), soll wohl die "Garden State"-Fans bedienen. Dabei hat das Drehbuch von Paul Haggis ("Crash") auch so einiges zu bieten, nämlich die relativ authentische, niemals vordergründige und jederzeit unterhaltsame Darstellung verschiedenster Beziehungsprobleme. So manches wird jedoch ausgespart – am Ende des Films wäre es doch interessant gewesen zu erfahren wie die beiden Protagonisten nun mit der Situation umgehen.
Zum Unterhaltungswert des ganzen tragen vor allem die Darsteller bei, die durch die Bank zu überzeugen vermögen. Allen voran Zach Braff, der beeindruckend sein Talent zur Schau stellt, in einem einzigen Gesichtsausdruck Dutzende ungelöster Konflikte unterzubringen und für den Zuschauer erfahrbar zu machen. Zudem gelingt es dem Drehbuch stets, einen humorvollen Ausgleich zu den schwerwiegenden Konflikten der Figuren bereitzustellen. Dadurch wirkt der Film nicht schwerfällig und problembeladen, sondern behält einen positiven Grundton.
Ein Beziehungsdrama, das den Problemen der Figuren Authenzität und Tiefgang verleiht, ohne jemals schwerfällig zu wirken. Überzeugende Darsteller runden den positiven Eindruck ab.