Moovienet Filmdatenbank2 Tage Paris
2 Days in Paris (2007)

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SzenenfotoINHALT Marion (Julie Delpy) und Jack (Adam Goldberg) reisen durch Europa und machen auch in Marions Heimatstadt Paris Halt, wo sie für zwei Tage ihre Eltern besuchen, über deren Wohnung auch Marion eine Bleibe besitzt. Der Amerikaner Jack kommt weder mit der Sprache, noch der Lebensart – geschweige denn der Freizügigkeit – der Franzosen klar und die Beziehung der beiden wird auf eine harte Probe gestellt.
KRITIK/INFO Multitalent Julie Delpy (vor allem bekannt aus Richard Linklaters Filmen "Before Sunrise" und "Before Sunset") setzt mit "2 Tage Paris" zum ultimativen Egotrip an: Drehbuch, Regie, Hauptrolle, Schnitt, Musik – die Französin übernimmt einfach alles selbst. Der Beweis für ihre Vielseitigkeit ist der prinzipiell gelungene Film, der dabei herausgekommen ist. Ganz offensichtlich ein bißchen geprägt von ihren Erfahrungen mit Linklater, zeigt auch Delpy hauptsächlich ein Pärchen auf Erkundungstour in Paris und rückt die Dialoge in den Mittelpunkt. Diese sind pointiert geschrieben, mitunter recht frivol und bringen so einige kulturelle Unterschiede zwischen "altem Europa" und den USA auf den Punkt. Zunächst scheint Jack sich noch von dem typischen Touristendasein distanzieren zu wollen, wenn er eine amerikanische Reisegruppe in die Irre führt, doch schon bald rettet er sich vor der Fremde in ein Burgerrestaurant – wo sie ihn in Form der Sprachbarriere doch wieder einholt. Schön auch, wie auch vieles Beiläufige im Laufe des Films immer wieder auftaucht und sich der ein oder andere Kreis schließt. So sieht man die Damen der amerikanischen Reisegruppe wieder, und die vom Taxifahrer erwähnten, von militanten Globalisierungsgegner angezündeten McDonald's-Filialen, auch die spielen noch einmal eine Rolle. In diesem Zusammenhang hat Daniel Brühl einen witzigen kleinen Gastauftritt als "Elfe" – vielleicht eine von denen, die Marion zu sehen pflegt? Ein intelligenter Film für wache Zuschauer also, den Julie Delpy hier realisiert hat. Manchmal inszenatorisch noch nicht besonders souverän, aber vom Timing auf jeden Fall schon sehr stimmig und manchmal unter seinem wohl doch eher eingeschränkten Budget leidend, aber stets pointenreich und vor allem überzeugend gespielt. Delpys nächstes Projekt wird bereits eine Historienverfilmung aus dem Ungarn des 17. Jahrhunderts sein. Dann mit Sicherheit schon in beträchtlich größerem Rahmen – man darf gespannt sein.
Eine intelligente, temporeiche und mitunter frivole Komödie, deren Humor sich vor allem in den pointierten Dialogen niederschlägt. Aber auch die kulturellen Unterschiede und ihr Einfluß auf zwischenmenschliche Beziehungen werden von dem sehenswerten Ensemble unterhaltsam in Szene gesetzt.

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