Moovienet FilmdatenbankStirb langsam 4.0
Live free or die hard (2007)

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SzenenfotoINHALT Nein, mit Computern hat John McClane (Bruce Willis) wahrlich nicht viel am Hut. Umso schlimmer, daß es mal wieder einzig an ihm gelegen ist, die Hacker-Attacke einer bestens organisierten Bande um den IT-Experten Thomas Gabriel (Timothy Olyphant) auf die Vereinigten Staaten abzuwehren. Dabei behilflich ist ihm der etwas nerdige Nachwuchs-Hacker Matt Farrell (Justin Long), der blöderweise noch auf Gabriels Abschußliste steht.
KRITIK/INFO Ganze zwölf Jahre mußten Fans der "Stirb langsam"-Trilogie – und derer gibt es so einige – auf diese Fortsetzung warten, die zu den einzigen in diesem Sommer gehört, denen man nicht so wirklich böse sein kann. Denn John McClane noch einmal auf der Leinwand zu sehen ist zwar wahrscheinlich vorrangig mal ein gutes Geschäft für die Produzenten, aber auch die Rückkehr eines klassischen Actionhelden wie es ihn in heutigen Zeiten einfach nicht mehr gibt. Einen Dämpfer erhielten die Erwartungen an den vierten Teil durch das Herunterkürzen des Films auf ein familienfreundliches "PG-13" in den USA. Somit ist dies der erste "Stirb langsam"-Teil, der kein "R"-Rating erhielt. Skepsis ließ auch ein wenig die Besetzung des Regiestuhls mit Len Wiseman aufkommen, der bisher lediglich die beiden "Underworld"-Filme inszeniert hatte.
Trotz der hochtechnologischen Story, einigem unverständlichen Computergequassel und viel rasantem 10-Finger-Getippe ist "Stirb langsam 4.0" vor allem eines: altmodisch – und das im besten Sinne. Ähnlich wie bei "Hostage" vor zwei Jahren läßt Bruce Willis den Popcorn-Actioner der 80er und frühen 90er Jahre wieder aufleben. Nicht besonders tiefgründig oder gar logisch, aber mit viel augenzwinkerndem Humor und noch mehr handgemachter Action. Natürlich haben hier auch die Computer als kostengünstige Pyrotechniker, die nicht so viel kaputt machen, Einzug gehalten, aber man bekommt immer noch genug Stunts zu sehen, die nicht vor einem Bluescreen entstanden sind oder gar keine Menschen mehr zeigen (siehe "Spider-Man"). Inszeniert sind diese erstaunlich gekonnt, mit viel Witz und Originalität. Natürlich wirken einige Szenen schon sehr "over the top", aber was will man einem Publikum bieten, das quasi schon alles gesehen hat? Dann muß eben ein Auto mutwillig in einen Hubschrauber gecrasht werden oder ein Truck auf einer einstürzenden Brücke mit einem Düsenjet kämpfen. Wenn man das ganze nicht weiter hinterfragt sieht es zumindest mal verdammt cool aus. Logiklöcher gibt es eigentlich zu viele um sie hier alle aufzuzählen – aber war das nicht bei den ersten drei Teilen auch schon so und wir lieben sie trotzdem? Ebenso bleibt sich die Serie insofern treu, daß die meisten Terroristen-Schergen Europäer sind und mitunter auf Französisch und Italienisch kommunizieren. Achja, die Amerikaner sind eben nichts ohne ihre Klischees. Ausnahmsweise tritt McClane wenigstens mal nicht gegen (Ost-)Deutsche an. Und wem hat der Film all diese Sympathien trotz seiner offensichtlichen Schwächen zu verdanken: Bruce Willis, der zwar dieses Mal weder Unterhemd noch Kopfschmerzen am Start hat, aber trotzdem noch immer einen lockeren Spruch auf den Lippen und das Herz im rechten Moment am rechten Fleck. Timothy Olyphant schlägt sich zudem als Bösewicht gar nicht mal übel, auch wenn die Fußstapfen, in die er tritt, groß sind (Alan Rickman, Jeremy Irons).
Unlogisch, klischeebehaftet und mit einem gepflegten Hang zur Übertreibung: Hochgradig vergnügliches Popcorn-Kino wie man es heute (leider) nicht mehr oft sieht. Dank Bruce Willis, toller Stunts und cooler Sprüche trotz aller berechtigten Vorbehalte ein Must-See.

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