Moovienet FilmdatenbankDeath Proof
Death Proof (2007)

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SzenenfotoINHALT Stuntman Mike (Kurt Russell) ist ein Psychopath, der vornehmlich weibliche Verkehrsteilnehmer in tödliche Unfälle verwickelt und dabei mit seinem speziell umgebauten Dodge stets unversehrt davonkommt. Mit Abernathy (Rosario Dawson) und ihren Freundinnen, unter ihnen zwei Stuntfrauen, hat er sich jedoch ein paar Opfer ausgesucht, die sich als überraschend wehrhaft erweisen.
KRITIK/INFO Quentin Tarantinos "Death Proof" und Robert Rodriguez' "Planet Terror" bildeten in den USA das über drei Stunden lange Double Feature "Grindhouse", das als Hommage an die legendären Trash-Double-Features der 70er gedacht war. Da sich nicht übermäßig viele US-Kinogänger für das überlange B-Movie-Vergnügen erwärmen konnten, wurden für den europäischen Markt nun zwei Filme daraus. Zuerst startete nun Tarantinos Beitrag, der im Double Feature an zweiter Stelle kommt, in den Kinos.
Besonders trashig kommt das ganze nun aber nicht mehr wirklich daher. Für die Einzelfassung wurden sogar die speziell eingefügten Effekte, die die miese Qualität der Filmrolle simulieren sollten, wieder entfernt. Die darstellerischen Leistungen sind gut, die Actionszenen technisch perfekt und die Dialoge clever. Das will nicht wirklich zum "Grindhouse"-Konzept passen. Im Prinzip besteht der Film nur aus zwei Elementen: Den Dialogen der Mädchen untereinander und Verfolgungsjagden. Ein sehr mutiges und konsequent minimalistisches Filmkonzept, das aber durch Tarantinos Zitierfreude ein Stück weit unterlaufen wird. Der Cineast Tarantino zitiert vor allem nicht nur aus Filmklassikern, sondern besonders gern aus seinem eigenen Werk. Jede zweite Dialogzeile entstammt "Kill Bill", "Pulp Fiction" und Konsorten. Auf Dauer wirken die Wiedererkennungseffekte ermüdend. Tarantino läßt sogar einzelne Personen verschwinden, deren Schicksal sich nur durch Rückgriff auf seine vorangegangenen Filme erraten läßt. Ist das wirklich noch originell? Und seinen Fußfetischismus hat Tarantino auch schon einmal subtiler zum Ausdruck gebracht.
Der Film liefert ohne Zweifel eine der längsten, spannendsten und rasantesten Verfolgungsjagden der Filmgeschichte. Außerdem läßt er "Snake" Plissken aus den "Klapperschlange"-Filmen quasi wiederauferstehen. Dafür sei ihm gedankt. Aber bei seinem nächsten Projekt darf es gerne auch wieder ein bißchen mehr Handlung und etwas weniger Dialoge aus der Recycling-Tonne geben.
"Death Proof" funktioniert als Hommage an B-Movies der 70er Jahre nicht besonders gut, dazu ist er zu professionell inszeniert und gespielt. Tarantino zitiert ausgiebig, vor allem sich selbst, womit er sich auch keinen Gefallen tut. Ein zwiespältiges Vergnügen, aber ein Vergnügen allemal.

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