Moovienet FilmdatenbankDer Nebel
The Mist (2007)

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SzenenfotoINHALT Nach einem heftigen Sturm beginnt sich ein undurchdringlicher Nebel über eine Kleinstadt zu ergießen. Einige Einwohner verschanzen sich in einem Supermarkt, als klar wird, daß der Nebel scheinbar von überdimensionalen Kraken und anderen Monstern bevölkert wird.
KRITIK/INFO Regisseur Frank Darabont hat mit "Die Verurteilten" und "The Green Mile" bereits zwei etwas weniger typische Stephen-King-Geschichten erfolgreich auf die Leinwand gebracht. Nun widmet er sich erstmals einer Horrorerzählung des Bestsellerautors. Damit verknüpft ist natürlich die Erwartung, daß hier keine Horrorware von der Stange geboten wird. Und in der Tat entspricht "Der Nebel" nicht gerade dem, was man sich unter einem Monsterhorror vorstellt. Die Beziehungen unter den eingeschlossenen Kleinstadteinwohnern nehmen breiten Raum ein. Vor allem geht es King in seiner Geschichte ganz offensichtlich um die gewalttätige Natur des Menschen, der in einer Situation der Angst und ohne feste Regeln stets eine Aufspaltung in Lager und letztenendes eine Gewaltherrschaft aufbaut – sei die Gruppe auch noch so klein. Darabont setzt dem ganzen dann eine aktuelle politische Bedeutung auf, indem er die Leute im Supermarkt durch eine geistig verwirrte, tiefreligiöse Haßpredigerin gegeneinander aufhetzen läßt. Auch wie dringend einfache Leute Führung in unübersichtlichen Situationen nötig haben, zeigt der Film eindringlich. Abseits von all diesen interessanten menschlichen Dramen gibt es jedoch auch einiges an waschechtem Horror zu sehen: Übergroße Insekten und andere Viecher reißen Menschen in Stücke oder veranstalten andere unappetitliche Dinge mit ihnen. In diesen Szenen unterwirft sich Darabont dann enttäuschenderweise doch den Genrekonventionen: Die Figuren reagieren in bedrohlichen Situationen ungemein behäbig und begriffsstutzig, worunter die Glaubwürdigkeit stark leidet. Und wer sich sexuell näher kommt, kann auch hier mit seinem baldigen Ende rechnen. Als hätte Wes Craven ("Scream") doch wieder am Drehbuch mitgeschrieben. Das Ende hingegen deutet in diesem Fall keine Fortsetzung an, ist dafür aber ganz schön bitter ausgefallen.
"Der Nebel" ist eine zwiespältige Angelegenheit: Einerseits tiefgründiges menschliches Drama mit politischer Message, andererseits Horror auf recht ausgetretenen Pfaden. Und gute Laune verbreitet das Finale auch nicht gerade.

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