Mystery
Men (1999)
INHALT
Die drei Möchtegern-Superhelden Mr. Furious (Ben Stiller), dessen Kraft in seiner
unbändigen Wut liegt, Shoveler (William H. Macy), der besser schaufelt als jeder
andere und Blue Raja (Hank Azaria), der mit Gabeln wirft, bekommen bei jeder
ihrer Aktionen in Champion City nicht nur ordentlich eins auf die Mütze, sondern
auch noch die Show von dem schillernden Helden Captain Amazing (Greg Kinnear)
gestohlen. Als Captain Amazing jedoch nach einem schiefgelaufenen PR-Schachzug
von dem wahnsinnigen Casanova Frankenstein (Geoffrey Rush) gefangengehalten
wird, sehen die "Mystery Men" ihre Stunde gekommen und stocken ihre Mannschaft
auf. Von nun an stehen ihnen noch die Bowlerin (Janeane Garofalo), die ihre
Gegner mittels ihrer Bowlingkugel unschädlich macht, Spleen (Paul Reubens),
der dasselbe mit seinen Blähungen erledigt, Invisible Boy (Kel Mitchell), der
nur unsichtbar ist, wenn gerade niemand hinschaut und Sphinx (Wes Studi), dessen
Spezialität philosophisch angehauchte Sprüche sind, zur Seite.
KRITIK/INFO
Allein bei der Inhaltsbeschreibung von "Mystery Men" mußte ich mehr lachen als
bei 88 Minuten "Scary Movie". Und auch im Film selbst setzt sich dieser Trend
fort. Doch trotzdem war es letzterer unsäglicher Streifen, der sein Budget mit
einem Einspielergebnis von ca. 140 Millionen US-§ fantastillionenfach wieder
einspielte, "Mystery Men" kostete 68 Millionen und spielte nur knapp 30 davon
wieder ein. Und anstatt in Deutschland noch ein bißchen Kohle wieder reinzuholen
- meiner Meinung nach wären mit ein bißchen Marketing locker eine Million Zuschauer
drin gewesen - entschieden sich Universal und Columbia, den Streifen als still-heimliche
Video- und DVD-Veröffentlichung dahinsiechen zu lassen. Die Welt ist eben eine
Ungerechte.
Wer
den abgedrehten Humor von "Galaxy Quest" mochte, der hätte mit Sicherheit auch
an diesem Streifen seine Freude gehabt. Denn "Mystery Men" ist nicht nur die
Verfilmung der Comicreihe "Dark Horse" von Bobo Burden, sondern auch eine gelungene
Parodie auf das Superhelden-Genre, zahlreiche Zitate aus Klassikern wie "Batman"
sorgen für eine Menge Spaß, der sich nicht nur per Slapstick seinen Weg in unser
Zwerchfell bahnt, sondern auch mal etwas Augenzwinkern und Sarkasmus bemüht.
Doch neben dem detailreichen und sorgfältig ausgearbeiteten Drehbuch fällt die
inszenatorische Leistung des Kino-Neulings und ehemaligen Werbespot- und Videoclipfilmers
Kinka Usher deutlich ab. Zwar sind die Kulissen prachtvoll und die Spezialeffekte
ordentlich, jedoch wiederholen sich einige Kameraeinstellungen ein wenig zu
oft und die Inszenierung krankt an mangelnder Originalität.
Beeindruckend ist jedoch die Besetzungsliste. Was sich da versammelt hat, um
diese Comic-Komödie abzudrehen, ist schon beeindruckend - und hilft dem Film
über seine inszenatorischen Schwächen wieder weitgehend hinweg. Jeder der Schauspieler
liefert eine beeindruckende Show, sodaß es unfair wäre, irgendwen besonders
herauszustellen. Lediglich Claire Forlanis Rolle wirkt überflüssig und sie schafft
es einmal mehr nicht, ihrer Figur überhaupt Leben einzuhauchen.
Wirklich sehr schade, daß es der Film nicht in unsere Kinos geschafft hat, und
auf einen zweiten Teil kann man wohl auch nicht hoffen. Da bleibt mir nur noch,
Euch die gut ausgestattete (gleichwertig zur RC1) DVD ans Herz zu legen.
Spaß | Spannung | Action | Erotik | Niveau | Wertung |
---|---|---|---|---|---|