Pleasantville
(1998)
INHALT
Die Geschwister David (Tobey Maguire) und Jennifer (Reese Witherspoon) sind
von Grund auf verschieden: David bereitet sich gerade auf das große Quiz
nach dem "Pleasantville"-Marathon vor. "Pleasantville" ist
eine Fernsehserie aus den 50ern, in der die perfekte Familie und der immerzu
freundliche Umgang der Menschen untereinander noch Realität ist. Jennifer
hingegen hat ein Date mit dem Kapitän des Footballteams an ihrer Schule,
was für ihren Beliebtheitsgrad extrem zuträglich ist.
Bei einem Streit um die Fernbedienung werden die beiden in die schwarz-weiße
Fernsehserie "gebeamt" und müssen von nun an die Rollen der beiden
Kinder von Betty (Joan Allen) und George Parker (William H. Macy), Bud und Mary
Sue, spielen. Doch schon bald hat Jennifer keine Lust mehr, sich anzupassen
und bringt in der idyllischen Kleinstadt einiges durcheinander.
KRITIK/INFO
"Pleasantville"
ist zu allererst einmal ein Triumpf der Tricktechnik: Über 1700 digitale
Bildeffekte waren nötig, um dem schwarz-weißen Leben in Pleasantville
nach und nach Farbe zu geben. Doch trotzdem erhält man nie den Eindruck,
daß die aufwendigen Effekte der Handlung übergeordnet wären.
Sie veranschaulichen nur die Entwicklung, die die ideale Kleinstadt stellvertretend
für einen viel größeren Kreis von Menschen durchmacht. Denn
"Pleasantville" ist mehr als eine kleine Teenager- oder Zeitreisekomödie.
Es ist vielmehr eine ziemlich bissige Satire auf den "American way of life"
und prangert den Reaktionsmus und die Intoleranz der Menschen an und
das auf eine technisch so verblüffende Weise, daß es wirklich eine
Freude ist.
Wenn
die beiden 90er-Jahre-Teenager erstmals in den farblosen 50ern landen, gibt
es natürlich die üblichen Gags, die sich durch die Verwirrungen einer
Zeitreise nunmal anbieten. Gegen Ende geht der Inszenierung auch ein kleines
bißchen die Puste aus, aber die hervorragenden Darsteller machen das meiste
wieder wett. Tobey Maguire als schüchterner Durchschnitts-Jugendlicher,
Reese Witherspoon als seine etwas offenherzigere Schwester, Joan Allen als Hausfrau,
die den Spaß am Leben und am Sex entdeckt und vor allem William H. Macy
als darüber frustrierter Ehemann sind jeder für sich schon den Kinobesuch
wert. Und nicht zu vergessen: Jeff Daniels als künstlerisch ambitionierter
Besitzer eines American Diners.
"Pleasantville" ist ein sehr detailverliebter, visuell meisterhafter
Streifen, der in allen Belangen überzeugen kann. Auch Randy Newmans Filmmusik
sollte erwähnt werden, denn sie trägt mit dazu bei, daß "Pleasantville"
den Zuschauer mitzureißen vermag und ihn auch am Ende nicht so schnell
wieder losläßt.
Spaß | Spannung | Action | Erotik | Niveau | Wertung |
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