Freunde
(2000)
INHALT
Nils (Benno Fürmann), Tayfun (Erdal Yildiz) und Caro (Christiane Paul)
kennen sich seit ihrer Kindheit. Doch mittlerweile sind sie erwachsen, Nils
ist Polizist, Tayfun Cafébesitzer mit krummen Nebengeschäften und
mit Caro zusammen. Als Nils eines Tages mit seinen Kollegen zu einer Razzia
in Tayfuns Café auftaucht, läßt er Beweismittel verschwinden,
um seinen Freund zu schützen. Allerdings wird er selbst erwischt und vom
Dienst suspendiert…KRITIK/INFO Der Titel führt ein wenig in die Irre. Wer an ein nettes Teenie-Buddy-Movie mit jungen deutschen Schauspielern denkt, wird enttäuscht. Es erwartet einen vielmehr ein recht harter, aber vielschichtiger Film über Kriminalität, Liebe und nicht zuletzt auch Freundschaft. Die Vielschichtigkeit hat allerdings ihren Preis: Immer wieder kann sich der Film nicht entscheiden, ob er jetzt lieber tragische Liebesgeschichte oder reißerischer Thriller sein möchte.
Technisch gesehen gibt es keinerlei Einwände: Die Kamera von Michael Mieke findet schnell einen durchgängigen visuellen Stil und fängt einige interessante Bilder ein, die stimmige Musik kommt noch dazu. Auch auf darstellerischer Ebene überzeugend zeigt "Freunde" außerdem eine Gesellschaft frei von Klischees, in der die Herkunft einer Figur keine Rolle mehr spielt, sondern alle wie selbstverständlich miteinander umgehen. Da verzeiht man gerne die manchmal nicht leicht durchschaubare Geschichte und klitzekleine Mißgeschicke in der Inszenierung (z. B. Kontinuitätsfehler). Ein gutes Stück deutsches Kino – kein Meisterwerk, aber mit Sicherheit über dem Durchschnitt.
