Hannibal
(2000)
INHALT
Hannibal "The Cannibal" Lecter (Anthony Hopkins) taucht nach vielen
Jahren in Florenz auf und nimmt Kontakt mit der FBI-Agentin Clarice Starling
(Julianne Moore) auf. Diese will Lecter immer noch dingfest machen und erhält
dabei Hilfe von dem durch Einwirkung Lecters entstellten Milliardär Verger
(Gary Oldman).
KRITIK/INFO
Was Ridley Scott ("Gladiator")
in der Eingangssequenz an inszenatorischem Können zeigt, ist schon beeindruckend.
Das Shoot-Out auf dem Wochenmarkt ist rasant und visuell überzeugend inszeniert
ganz im Stil der Kämpfe in "Gladiator" mit vielen Kamerawinkeln
und Steady-Shots. Was danach kommt, ist dagegen eher eine Zumutung. Scott inszeniert
Hannibal als das, was er ist: Einen Mythos. Und der ist unantastbar und steht
über den Geschehnissen, zieht die Fäden. Dabei geht leider sämtlicher
Bezug zur Realität verloren, der Film verliert sich in extrem überstilisierten
(teilweise hochgradig widerlichen) Bildern. Daß dabei am Ende auch noch
unfreiwillige Komik aufkommt, zeugt von der gekünstelten Überspitzung
des wahrlichen grottigen Drehbuchs. Hier wird verzweifelt nach dem noch ekligeren
Effekt gesucht, was doch eigentlich den Vertretern des Splatter-Genres überlassen
werden sollte.
Darstellerisch zieht
Hopkins eine grandiose Show ab, alle anderen sich zu Statisten degradiert, Julianne
Moore erweist sich als unwürdiger Jodie-Foster-Ersatz und der Rest der
Crew überzeugt weniger als Charakter denn als Opfer, das uns mit Sicherheit
seine Innereien zur Schau stellen wird. Der Film ist, vor allem im Vergleich
mit dem schnörkellosen, spannenden ersten Teil, schlichtweg miserabel.
Kameratechnisch zeitweise großartig eingefangen, dann wieder auf Kopfweh
inszeniert, kann der Film bis zum Finale, das zu allem Ekel auch noch unfreiwillige
Komik verbreitet, zu kaum einem Zeitpunkt Spannung erzeugen und verliert sich
in langweiligen Vorgängen, die die Handlung kaum ein Stück voranbringen.
Interessant mag der psychische Aspekt der Beziehung zwischen dem Kannibalen-Serienmörder
und der FBI-Agentin sein, doch hier entschärft der Film auch noch die in
der Romanvorlage enthaltenen Aspekte. Enttäuschung Nummer nächst.
Jetzt reicht's.
Spaß | Spannung | Action | Erotik | Niveau | Wertung |
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