Moovienet FilmdatenbankBlow (2001)

Szenenfoto INHALT Erzählt wird die Geschichte von George Jung (Johnny Depp), der die Geldsorgen seiner Eltern nicht länger teilen möchte und daher eine Karriere als Drogendealer beginnt. Nach anfänglichen Erfolgen wird er bald von seinen Geschäftspartnern verraten und betrogen. Doch ihm gelingt der Ausstieg aus dem dreckigen Geschäft…
KRITIK/INFO Ted Demmes mittlerweile sechste Regiearbeit für die große Leinwand hinterläßt einen zwiespältigen Eindruck. Zuerst einmal ist das alte Problem mit "wahren Geschichten" aus Hollywood wieder da. Zwar ist es hier lange nicht so offensichtlich wie in "Gegen jede Regel" oder "Men of honor", aber trotzdem wirken diese "true stories" irgendwie immer am unrealistischsten von allen Hollywood-Plots. Bei "Blow" kommt noch hinzu, daß man sich fragt, was uns der Regisseur mit diesem Film sagen wollte. Einerseits wird hier ein anfangs wenig einsichtiger, aber sympathischer Drogendealer als Identifikationsfigur angeboten, andererseits sind Drogenkonsumenten die üblichen "Schwächlinge" und Drogenproduzenten schmierige Kolumbianer. Die Läuterung des Helden kommt reichlich spät, und wenn sie kommt, so versucht er einen Neuanfang mittels eines letzten Deals. Das Drogendealen als Einnahmequelle wird als legitim hingestellt, die Polizisten sind die bösen, nach dem Motto "er wollte doch nur Knäckebrot für seine Kinder kaufen".
Technisch gesehen hat der Film schon etwas mehr zu bieten: Der Soundtrack kann als gelungen bezeichnet werden, er ist präsent, aber nicht zu aufdringlich. Vor allem die Montage fällt jedoch positiv auf, einige Überblendungen verblüffen regelrecht. Zwar sieht man nichts großartig Neues, aber handwerklich sauber ausgeführte Schnitte. Auch Kameraarbeit und Erzählstruktur sind adäquat.
Über das Schauspielerensemble kann man sich schon eher beschweren. Die beiden gleich nach Johnny Depp, der seine Rolle überzeugend spielt, genannten weiblichen Darsteller Penelope Cruz und Franka Potente haben beide nicht mehr als summierte fünf Minuten Screentime und auch wenig Intelligentes zu sagen. Schade, daß die beiden Damen so verheizt werden. Ohnehin kommen Frauen in "Blow" sehr schlecht weg. Die Mutter und die Ehefrau verraten George beide jeweils einmal bei der Polizei und müssen als "Buhfrauen" herhalten.
Insgesamt ist "Blow" handwerklich absolut solides Erzählkino, das mal eine andere Art des berüchtigten "American Dream" zeigt, nur leider mit etwas zu vielen Nachlässigkeiten. Jonathan Demmes ("Das Schweigen der Lämmer") kleiner Bruder Ted sollte aber nicht aufgeben. Daß er's richtig draufhat, bewies er bereits 1996 mit "Beautiful Girls".

Spaß Spannung Action Erotik Niveau Wertung
   

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