Moovienet FilmdatenbankPlanet der Affen (2001)

Filmplakat INHALT Den Astronauten Leo Davidson (Mark Wahlberg) verschlägt es durch ein Wurmloch auf einen unerforschten Planeten, auf dem Affen mit eiserner Hand regieren und die Menschen unterdrücken. General Thade (Tim Roth) will die Menschen gleich ganz ausrotten, während es auch eine Gruppe von "Menschenfreunden" gibt, zu denen auch Ari (Helena Bonham Carter), die Tochter eines einflußreichen Senators, gehört.
KRITIK/INFO "Planet der Affen" steckt in der mißlichen Lage gleich zwei direkten Vergleichen ausgesetzt zu sein. Jeder wird dieses Remake, das laut Regisseur Burton keines ist, mit der ersten Verfilmung von 1968 vergleichen, und zudem muß sich der Film innerhalb eines äußerst eindrucksvollen Gesamtwerks des Regisseurs behaupten. Zu ersterem Fall läßt sich sagen, daß Tim Burtons Verfilmung des Romans von Pierre Boulle klar die eindrucksvollere ist, was wohl ob 30 Jahren kontinuierlicher Weiterentwicklung der technischen Möglichkeiten des Films niemanden wundern wird. Fans von Tim Burton werden jedoch "Planet der Affen" kaum als das Werk ihres Gurus wiedererkennen. Vorbei die Zeiten von ewiger Dunkelheit und ständigem Nieselregen, der in wabernde Nebelwolken tröpfelt. Von der morbiden Stimmung eines "Nightmare before Christmas" oder "Sleepy Hollow" ist hier ebensowenig übrig wie von dem anarchischen Humor in "Mars Attacks!" – auf dem "Planet der Affen" scheint sogar die Sonne! Das einzige, was von einem typischen Burton übriggeblieben ist, ist die Filmmusik. Die ist wie gewohnt von Burtons Hauskomponisten Danny Elfman und der zeigt sich in Höchstform, auch wenn angeblich nachträglich noch nachgebessert werden mußte. Allein schon die Musik während der gut gemachten Eingangssequenz fällt angenehm auf und bleibt auch während des ganzen Films absolut überdurchschnittlich für eine Produktion dieses Genres. Trotz der leichten Enttäuschung der eingeschworenen Fangemeinde ist der Streifen also absolut kein Reinfall.
Schauspielerisch bekommt man vor allem auf Seiten der Affen überzeugende Leistungen zu sehen. Eine Traumbesetzung mit Tim Roth, Helena Bonham Carter, Michael Clarke Duncan, Paul Giamatti und sogar Charlton Heston persönlich wurde hier in absolut beeindruckende Masken gesteckt und bringen eine eindrucksvolle Darstellung der intelligenten Affen. Auch wenn es in manchem Falle ein wenig nach Overacting aussehen mag, sind die Charaktere der Affen allesamt nachvollziehbar und, wenn man dieser Spezies eine etwas höhere Impulsivität zuschreibt, auch vollkommen glaubwürdig. Nicht ganz so viel Lobenswertes gibt es über die menschlichen Figuren zu vermelden. Mark Wahlberg spielt seine Rolle absolut statisch und bekommt vom Drehbuch auch nur einen rudimentären Charakter zugeschrieben, Kris Kristofferson wird in einem Kurzauftritt verheizt und Estella Warren sieht gut aus, und das macht sie wirklich klasse.
Mit dem Ende möchte ich mich hier nicht näher auseinandersetzen, da es ähnlich wie bei der ersten Verfilmung von 1968 nicht unbedingt leicht zu erahnen ist. Nur soviel sei gesagt: Wenn man die für Science-Fiction-Filme übliche Herabsetzung der Meßlatte was Logik betrifft akzeptiert, wird man mit der ganzen Story keine Probleme haben. Eine Story ist ohnehin nur in Ansätzen vorhanden, aber davon wird man mit tollen Masken und Effekten sowie einigen wirklich imposanten Bildern abgelenkt. Mit dem alten "Planet der Affen" hat das alles übrigens so gut wie nichts zu tun, sämtliche Umstände der Landung und Ereignisse auf dem Planeten sind vollkommen anders. Auch die Gesellschaftsstruktur und der Entwicklungsstand der Affen ist gänzlich anders. Auf der einen Seite sind sie demokratischer organisiert und ihr ganzes Verhalten ähnelt mehr dem der Menschen wie wir sie kennen, auf der anderen Seite sind sie technisch weniger weit entwickelt. Man kann sie wohl im Großen und Ganzen als eine Art liberale Fraktion des 19. Jahrhunderts einstufen, wenn man von unserer Menschheitsgeschichte ausgeht. Diese Aspekte wurden von den Drehbuchautoren sehr sorgfältig entwickelt, die Motivation von Ari, der "Menschenrechtlerin", hingegen wird etwas zu einseitig behandelt. Gern wüßte man, weshalb sie sich so für die Menschen einsetzt, man erfährt nur, daß es eben schon immer so ist, und das ist etwas dürftig.
"Planet der Affen" ist am Ende der Betrachtung ein formvollendetes Stück Kino mit beeindruckenden Bildern und grandiosem Soundtrack, einer etwas dürftigen Story, dafür aber überwiegend überzeugenden Darstellern. Ein wunderbares Stück Popcornkino auf jeden Fall, das weit über dem Niveau der meisten anderen Big Budget Produktionen diesen Jahres liegt.

Spaß Spannung Action Erotik Niveau Wertung
   

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Mark Wahlberg und Estella WarrenIm Kampf gegen die AffenLegionen von AffenAls Mensch hat man's nicht leicht hierHelena Bonham Carter, Erick Avari, Evan Dexter ParkeTim RothMenschen auf der FluchtLeo wird zum AnführerMichael Clarke DuncanDas letzte Gefecht

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