Moovienet FilmdatenbankRitter aus Leidenschaft (2001)

Szenenfoto INHALT Der junge William (Heath Ledger) ist tatsächlich ein "Ritter aus Leidenschaft", denn er ist tatsächlich kein Adliger, sondern gibt sich nur als solcher aus, um an gewinn- und prestigeträchtigen Ritterturnieren teilzunehmen. Bald schon bringt er es zu großen Erfolgen in der Disziplin des Tjostens. Sein härtester Konkurrent ist dabei Grad Adhemar (Rufus Sewell), der sich auch noch gleichermaßen wie William um die schöne Jocelyn (Shannyn Sossamon) bemüht.
KRITIK/INFO Regisseur und Autor Brian Helgelands Fachgebiet waren bisher Krimis mit etwas Action und leichtem Film-Noir-Einschlag. Er bekam einen Oscar für sein Drehbuch zu "L.A. Confidential" und zurecht keinen für "Fletchers Visionen" und "Payback" – bei letzterem führte gab er auch sein Regiedebut. "Ritter der Leidenschaft" hat mit diesen bisherigen Filmen einiges gemeinsam, doch natürlich gibt es auch Unterschiede. Am offensichtlichsten ist wohl der Wechsel des Genres, Helgeland begibt sich zurück ins Mittelalter, um einen in seiner Geschichte eigentlich altmodischen Ritterfilm zu drehen. Außerdem verzichtet er diesmal auf allzu große Namen, bisher konnte er sich ja auf Stars wie Mel Gibson oder Kim Basinger verlassen. Die Parallelen liegen in den Details: Auch wenn die Handlung weit in der Vergangenheit spielt, so haben Dialoge und auch Figurenzeichnung durchaus modernen Charakter. Und dem ganzen wird die Krone durch die Einbettung von Rockklassikern wie "We will rock you" von Queen in die Handlung aufgesetzt. Allein schon diese Szene zu Anfang polarisiert: Was soll man nur davon halten, daß eine mittelalterliche Schar von Zuschauern bei einem Ritterturnier gemeinsam einen modernen Rocksong singt? Ist das gewagt und irgendwie genial oder einfach nur lächerlich? Ich tendiere zu letzterem, aber das mag jeder für sich entscheiden. Hat man diesen frühen Höhe- oder Tiefpunkt des Films überwunden, wird die Marschrichtung schnell klar. Augenzwinkernder oder manchmal auch einfach Slapstickhumor sollen den Zuschauer davon ablenken, daß die Geschichte des William vollkommen unglaubwürdig ist, da es wohl kaum einem Neuling gelingen würde, jeden Gegner, von denen sich anscheinend nur die zwei für die Handlung relevanten zu wehren wissen, ohne Probleme zu besiegen.
Schauspielerisch ist "Ritter aus Leidenschaft" weder eine Offenbarung noch totaler Müll, Heath Ledger und seine Knappen schlagen sich wacker bis überdurchschnittlich, Rufus Sewell als Graf Adhemar wäre sicher ein charismatischer Bösewicht geworden, hätte man seinen Charakter über die übliche Schwarzweiß-Zeichnung hinaus entwickelt. Die Turniere sind unterdessen rasant inszeniert, die Kamera ist ständig im Geschehen, doch auch dies wird mit der Zeit eintönig. Und wie schon gesagt, ob man den in Verbindung mit der Zeit der Handlung unorthodoxen Soundtrack akzeptiert, ist wohl Geschmackssache.
"Ritter aus Leidenschaft" ist trotz seiner Gardelänge von 134 Minuten recht kurzweilig, ist jedoch reines Eventkino mit der üblichen "ein Mann kann alles schaffen"-Moral. Dazu kommen eine gewisse Monotonie in den Actionszenen sowie ein nicht immer gelungener komödiantischer Einschlag.

Spaß Spannung Action Erotik Niveau Wertung
   

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