Moovienet FilmdatenbankAmerican Pie 2 (2001)

Szenenfoto INHALT Fünf Freunde verbringen ihre College-Ferien in einem Haus am See.
KRITIK/INFO Im Jahre 1999 bereitete "American Pie" für eine Schwemme von Teenie-Komödien, die pubertäre Zoten mit Ekel-Humor, der die Grenze des guten Geschmacks weit hinter sich läßt, verbinden. Mittlerweile ist das Genre praktisch ausgelutscht, doch der Nachfolger zum erfolgreichsten Film dieser Gattung muß natürlich noch eins drauf setzen. Sämtliche Figuren des ersten Teils tauchen auch hier wieder auf, nur befinden sich die meisten in recht festgefahrenen Situation und die Drehbuchautoren müssen sie dort irgendwie herausbugsieren. Dies gelingt jedoch in den seltensten Fällen. Die Beziehung zwischen Oz (Chris Klein) und Heather (Mena Suvari) beispielsweise entwickelt sich kein Stück weiter. Und alles andere, das sich irgendwie entwickelt, ist ohnehin vorhersehbar. Zudem wurde wieder einmal der Fehler gemacht und im Trailer schon wieder die besten Gags präsentiert. Wer die zugegebenermaßen gut inszenierte Eröffnungsszene mit Jim (Jason Biggs) und Jims Dad (köstlich: Eugene Levy) schon 20 mal in der Vorschau gesehen hat, kann den Unterhaltungswert wohl kaum mehr voll ausschöpfen. Und bei der akuten Handlungsarmut dieses Sequels ist das fatal.
Die Inszenierung wirkt im Allgemeinen ebenso antiquiert und unoriginell wie im ersten Teil, nur daß Regisseur J.B. Rogers (im ersten Teil noch Regieassistent) noch weniger Gefühl für Timing und Schauspielerführung hat als Paul Weitz, der "American Pie" inszenierte. Daran liegt es wohl auch, daß die jungen Darsteller nicht an ihre durchaus annehmbaren Leistungen aus dem ersten Teil anknüpfen können, sondern lediglich in der Gegend herumdilettieren. Erfreuliche Ausnahmen bilden lediglich Eddie Kaye Thomas, der als tantrabegeisterter Finchy zwar einen undankbaren Part hat, aber diesen zumindest überzeugend herüberbringt, und vor allem Alyson Jim und Jims DadHannigan, die Flötenspielerin Michelle aus dem Ferienlager. Daß sich Jim am Ende seiner Liebe zu ihr bewußt wird, ist wohl die einzige einigermaßen überraschende Wendung im Film, auch wenn sie sich schon früh ankündigt, wenn die Inszenierung Michelle plötzlich ganz anders zeigt als wir sie kennen. Regelrecht als manipulativ könnte man bezeichnen, wie der Zuschauer darauf vorbereitet wird, daß sie bald nicht mehr die schrullige Spießerin aus dem Orchester, sondern ebenfalls Sympathieträgerin ist.
"American Pie 2" ist wegen zahlreicher Bezüge zum ersten Teil für Zuschauer, die den ersten Teil kennen oder sogar mögen, zumindest von geringem Unterhaltungswert. Alle anderen sollten von dieser über weite Teile dilettantisch inszenierten und gespielten Klamotte lieber gleich absehen. Und wieder einmal muß ich mir die Frage stellen: Wieso lachen um mich herum 700 Menschen jedesmal lauthals, wenn jemand etwas in den Mund nimmt, was ein anderer bereits in irgendeiner Körperöffnung hatte?

Spaß Spannung Action Erotik Niveau Wertung
     

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