Corellis
Mandoline (2001)
INHALT
Im Zweiten Weltkrieg besetzen die italienischen Truppen die griechische Insel
Cephalonia. Pelagia (Penélope Cruz), die Tochter des Dorfarztes, ist
mit dem Fischer Mandras (Christian Bale) verlobt, der als Partisane gegen die
Besatzer kämpft. Während dieser für sein Land kämpft, verliebt
sich Pelagia in den italienischen Kommandantan Antonio Corelli (Nicolas Cage).
KRITIK/INFO
Leider habe ich nur die
synchronisierte Fassung dieses Filmes zu sehen bekommen. Angeblich soll das
Wirrwarr der Dialekte im Original nicht einer gewissen Komik entbehren. Eine
Spanierin (Cruz) und ein Engländer (John Hurt) sprechen mit griechischem
Akzent, der Amerikaner Cage mit italienischem und dann wären da
noch die Deutschen, die ebenfalls großteils von Englischsprachigen gespielt
werden.
Regisseur John Madden inszenierte zuletzt den Welterfolg "Shakespeare in
love". An "Captain Corelli's Mandolin" arbeitete er nur, weil
Roger Michell wegen eines Herzanfalls die Arbeit daran aufgeben mußte.
Keine besonders dankbare Aufgabe für Madden: "Corellis Mandoline"
krankt an einem über und über klischeebehafteten Drehbuch, das hauptsächlich
stumpfsinnige Dialoge enthält und den Film zur Weltkriegsschnulze à
la "Pearl Harbor" werden läßt. Dafür spricht vor allem
auch die vollkommen überflüssige Gefechtsszene mit der anschließenden,
unangepaßt splatterigen Exekution eines ganzen italienischen Bataillons
durch die bösen Deutschen. Auf diese Weise schafft es der Film, es sich
mit jeder möglichen Zielgruppe zu verderben. Wer auf Romantik aus ist,
wird mit den Kriegsactionszenen vor den Kopf gestoßen und alle
anderen haben sowieso schon verloren. Nur an der Stelle, an der Corelli einen
deutschen Offizier mit "Heil Puccini" begrüßt, blitzt ein
wenig Humor auf.
Auch die schauspielerischen Leistungen bleiben weit hinter den Erwartungen zurück:
Nicolas Cage kann, wie er schon oft bewiesen hat, viel mehr als nur treuherzig
dreinschauen, Penélope Cruz und John Hurt wirken ebenfalls eher gelangweilt.
Einige Nebendarsteller überzeugen etwas mehr, aber ihre Figuren bleiben
doch nur schablonenhaft und Klischees verpflichtet. Auch der Soundtrack enttäuscht,
trotz des musikalischen Grundthemas werden nur die üblichen Filmmusik-Schemata
abgespult. Etwas mehr Lob verdient sich John Tolls Kameraführung. Es gibt
wirklich einige schöne Bilder von der Insel zu sehen und auch sonst bewegen
sich die Bilder auf hohem Niveau, wenn man die Gefechtsszene ausnimmt. Daher
wahrscheinlich auch der Touristenansturm auf die Insel direkt nach Start des
Films in Amerika
"Corellis Mandoline" ist eine klischeebehaftete Schnulze im Stil von
"Pearl Harbor", die weder aus ihren namhaften Darstellern noch dem
musikalisch ambitionierten Thema Kapital schöpfen kann. Die gelungenen
Bilder in der traumhaften Kulisse sind da nur noch ein Tropfen auf den heißen
Stein.
Spaß | Spannung | Action | Erotik | Niveau | Wertung |
---|---|---|---|---|---|