Little
Nicky (2000)
INHALT
Der Teufel (Harvey Keitel) regiert nun mittlerweile 10.000 Jahre im Reich der
Finsternis. Doch anstatt einen seiner drei Söhne zum Nachfolger zu ernennen,
möchte er lieber noch einmal 10.000 Jahre dranhängen. Damit sind der
intelligent-fiese Adrian (Rhys Ifans) und sein etwas debiler, aber dafür
bärenstarker Brude Cassius (Tommy "Tiny" Lister Jr.) jedoch gar
nicht einverstanden. Sie flüchten auf die Erde, was bewirkt, daß
die Hölle zufriert und keine neuen Seelen mehr hineinkommen können.
Außerdem beginnt sich "Dad" in seine Bestandteile zu zersetzen.
Das kann Nicky (Adam Sandler), der dritte, ungemein freundliche Bruder, natürlich
nicht zulassen. Er folgt seinen bösen Brüdern auf die Erde, um ihren
Plan, die Erde in ihre eigene Hölle zu verwandeln, zu vereiteln.
KRITIK/INFO
Adam Sandlers Filme folgen
meist einem recht einfachen Schema: Ein naiver, meist auch nicht besonders cleverer
Junge wird unvermittelt und auf seltsamen Umwegen zum Helden. Auch "Little
Nicky" macht da keine Ausnahme und wartet sogar noch zusätzlich mit
Spezialeffekten, aufwendigen Sets und vielen Starauftritten auf. Trotzdem war
es Sandlers bis dato größter Flop. Die Gags des Films bewegen sich
zwar oft auf dem mittlerweile etablierten Ekel-Niveau, doch finden auch absurd-komischer
Witz sowie satirische Züge in die Handlung. Dabei werden auf respektlose
Weise vor allem Politik und Kirche aufs Korn genommen. Dabei haben die Drehbuchschreiber
sogar die ein oder andere richtig gute Idee gehabt, zum Beispiel, daß
beim Rückwartsabspielen von "Chicago"-Platten die satanistischen
Botschaften zu hören sind, die man schon immer bei Heavy-Metal-Songs vermutet
hat.
Der Soundtrack ist stets passend und nicht ausschließlich mit Blick aufs
Marketing ausgewählt, natürlich fehlen Klassiker wie "Highway
to hell" nicht, was jedoch andererseits wohl schon wieder etwas zu naheliegend
war. Die Effekte sind einigermaßen glaubhaft integriert, was in einer
realistischen Welt wie dem New York von heute natürlich komplizierter ist
als in einem Fantasy- oder Science-Fiction-Streifen. Auch die Sets können
überzeugen: Ob in der Hölle oder beim finalen Showdown im Central
Park, die Bauten sind fantasievoll und grotesk zugleich. Besonderen Charme entwickeln
auch einige der Star-Cameos: Ob Quentin Tarantino als durchgeknallter Straßenprediger
oder Reese Witherspoon als Engel "Holly", sie alle steigern den Spaß
noch beträchtlich.
"Little Nicky" ist ein aufwendiger, mit dem üblichen betont unkorrekten
Adam-Sandler-Humor gespickter Streifen, dessen Gags leider nicht immer zünden
und der auch ein wenig Leerlauf entwickelt. Die sympathische Hauptfigur und
die gelungenen Gastauftritte sorgen jedoch für einen dennoch hohen Unterhaltungswert.
Spaß | Spannung | Action | Erotik | Niveau | Wertung |
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