Moovienet FilmdatenbankDer Krieger und die Kaiserin (2000)

Szenenfoto INHALT Sissi (Franka Potente) kümmert sich aufopferungsvoll um die Patienten einer geschlossenen psychiatrischen Anstalt. Sie hat sich dort ihr Leben eingerichtet und verläßt die Einrichtung kaum. Als sie es eines Tages doch tut, wird sie von einem LKW überfahren und schwer verletzt. Doch der an dem Unfall nicht ganz unschuldige Bodo (Benno Fürmann) rettet Sissi das Leben. Nach ihrer Genesung macht sie sich auf die Suche nach ihrem Retter.
KRITIK/INFO Tom Tykwer muß unter ziemlich großem Druck gestanden haben, als er seinen ersten Film nach "Lola rennt" drehte. Wieder einmal spielt Franka Potente die Hauptrolle, wieder einmal heißen die Themen Zufall, Liebe und Schicksal. Doch ansonsten hat "Der Krieger + Die Kaiserin" äußerst wenig mit "Lola rennt" gemeinsam. Forderte dieser den Zuschauer noch mit seinem sehr hohen Erzähltempo und der rasanten, actionreichen Handlung, ist der neue Film unglaublich leise und langsam. Die Geschichte entwickelt sich äußerst gemächlich, die Figuren werden mit großer Sorgfalt gezeichnet. Jedes Bild, das Kameramann Frank Griebe fotografiert, ist in seiner Komposition durchdacht und meist auch symbolträchtig. Auf Dauer ermüdend sind jedoch die übertrieben oft eingesetzten aufwendigen Kamerafahrten, hier wäre etwas weniger wohl mehr gewesen. Die Musik besteht diesmal nicht mehr aus einem pumpenden Techno-Soundtrack, obwohl sich Regisseur und Autor Tom Tykwer auch hierfür wieder verantwortlich zeichnet. Vielmehr wirkt sie wie eine Art Klangteppich, mit eher leisen Tönen und einigen wiederkehrenden Themen.
Im Film werden zahlreiche philosophische Ansätze vorgetragen, und die durch die Inszenierung geschaffene Atmosphäre bietet einen Nährboden für existenzielle Fragen. Oft bekommt man auch den Eindruck, der Film wolle ein Übermaß an verschiedenen Themen verarbeiten. Dazu kommt noch, daß Tykwer diesesmal keine wirklich packende Geschichte zu erzählen hat, und schon wirkt der Film überfrachtet.
"Der Krieger + Die Kaiserin" erreicht in formalen Belangen ohne weiteres amerikanische Maßsstäbe, was bei deutschen Film nicht sehr oft der Fall ist. Und ähnlich wie bei "Lola rennt" wirft Tykwer auch hier wieder existenzielle Fragen auf und philosophiert über Liebe und Zeit. Leider schlägt die Langsamkeit der Handlung manchmal in Langatmigkeit um und läßt den Film deutlich überambitioniert erscheinen.

Spaß Spannung Action Erotik Niveau Wertung
   

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