The
Million Dollar Hotel (2000)
INHALT
Die glanzvollen Zeiten des "Million Dollar Hotel" in Los Angeles sind
längst vorbei. Mittlerweile wohnen dort hauptsächlich von der Gesellschaft
verstoßene: Drogenabhängige, Alkoholiker, psychisch Kranke und verurteilte
Straftäter. Als Israel Goldkiss (Tim Roth), der Sohn eines wohlhabenden
Geschäftsmannes, eines Tages vom Dach fällt, stört der FBI-Agent
Skinner (Mel Gibson) die Hotelgemeinschaft. Dabei hat sich "Tom Tom"
(Jeremy Davies) gerade unsterblich in Eloise (Milla Jovovich) verliebt
KRITIK/INFO
"The Million Dollar
Hotel" war Eröffnungsfilm der Berlinale 2000 und gewann auch einen
Silbernen Bären, wurde jedoch von den meisten Kritikern verrissen. Ganz
klar, Filme von Wim Wenders sind auch heute noch nicht jedermanns Sache
mal von seinen Musikdokumentationen abgesehen.
"The Million Dollar Hotel" startet mit einer sehr atmosphärischen
und visuell bereits regelrecht überwältigenden Szene. Die fantastischen
Bilder über den Dächern Los Angeles' erzeugen in Verbindung mit der
Musik von U2 bereits den ersten magischen Moment. Davon gibt es im Film noch
einige mehr zu entdecken! Doch dazwischen gibt es durchaus Schwächen zu
erkennen: Zuallererst ist die Hauptfigur des zurückgebliebenen "Tom
Tom" doch recht nervenstrapazierend angelegt in seiner naiven Dummheit.
Jeremy Davies gebürt einerseits Anerkennung für seine Darstellung,
andererseits sieht das alles manchmal etwas nach Overacting aus und wirkt peinlich.
Auch die andere Charaktere sind oft nur Klischees verpflichtet, doch ausgerechnet
Milla Jovovich versteht es, ihrer Figur die richtige Mischung aus Wahnsinn und
geheimnisvollem Charme zu geben. Der
FBI-Agent, den Mel Gibson verkörpert, und überhaupt die ganze Krimi-Story,
die sich mit der Liebesgeschichte überlagert, wirkt ebenso wie die Szenerie
im Hotel vollkommen realitätsfern. Doch Wenders' Ziel ist ja gar nicht
Authenzität, von seinen anderen Filmen wissen wir, daß das Surreale
und Fantastische einen hohen Stellenwert bei ihm einnimmt. Wer damit nicht klarkommt,
den wird "The Million Dollar Hotel" unglaublich anöden. Wer sich
jedoch auf eine etwas andere Love-Story einlassen will, und für ein paar
wunderbare Filmmomente auch über die ein oder andere Schwäche der
Geschichte hinwegsehen kann, der wird am Ende des Films tief berührt und
zufrieden sein.
Spaß | Spannung | Action | Erotik | Niveau | Wertung |
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