Monte
Cristo (2002)
INHALT
Der junge Seemann Edmond Dantès (James Caviezel) hat eine wunderschöne
Verlobte (Dagmara Dominczyk) und ist gerade zum Kapitän seines Schiffes
ernannt worden. Damit zieht er den Neid seines bis dahin besten Freundes, Fernand
Mondego (Guy Pearce), auf sich, der einen Pakt mit dem aufstrebenden Staatsanwalt
Villefort (James Frain) schließt und seinen Freund verrät. Dantès
landet daraufhin im Gefängnis Chateau D'If, während sich Mondego seine
Verlobte Mercédès unter den Nagel reißt und sie in dem Glauben
läßt, ihr Liebster seie tot.
KRITIK/INFO
Der Roman "Der Graf
von Monte Cristo" von Alexandre Dumas wurde bereits unzählige Male
verfilmt. Warum ausgerechnet 2002 die Zeit für eine erneute Neuauflage
gekommen war, weiß keiner so genau. Regisseur Kevin Reynolds zeichnete
bereits für "Robin Hood König der Diebe" mit Kevin
Costner in der Hauptrolle verantwortlich, und läßt hier einmal mehr
das Genre der guten alten Abenteuerromanverfilmung wiederaufleben. Zu diesem
Unterfangen steht ihm mit James Caviezel und Guy Pearce eine grandiose Besetzung
der Hauptrollen zur Verfügung. Und diesen Vorteil nutzt Reynolds für
einen Mantel-und-Degen-Film, der der Vorlage zwar mit Sicherheit nicht gerecht
wird, jedoch glänzend unterhält.
Dumas' Vorlage besticht durch seine komplexe Psychologie der von Rache getriebenen
Hauptfigur. Dieser Aspekt wird im Film ein wenig unterschlagen, da der Titelheld
ja im Grunde sympathisch bleiben muß. So wurden auch nur die Eckpunkte
der Handlung übernommen und alles etwas geradliniger gestaltet. Doch mal
abgesehen von dieser wenig zufriedenstellenden Übertragung des Romans auf
die große Leinwand bietet der Film genug Positives um als eigenständiges
Werk betrachtet zu überzeugen. Die Beziehung zwischen den beiden Freunden
wird glaubwürdig umrissen, alle Motivationen sind klar. Darüberhinaus
werden auch die gesellschaftlichen Umbrüche der portraitierten Zeit, die
Möglichkeit des normalen Bürgers, erfolgreicher als ein Adliger zu
sein, dargestellt.
Auch die etwas weniger spannenden Stellen der Geschichte, zum Beispiel Dantès'
lange Haft im Gefängnis von Chateau D'If, werden auf geschickte Weise und
ohne Längen in Szene gesetzt. Auch die Kampfszenen sind gekonnt und sehr
flott inszeniert, die Kulissen prachtvoll und authentisch.
"Monte Cristo" ist ein spannender und sehr gut inszenierter Abenteuerfilm,
der die Tiefe der Romanvorlage geschickt auf Fast-Hollywood-Niveau "verseichtet".
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Spaß | Spannung | Action | Erotik | Niveau | Wertung |
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