Rat
Race – Der nackte Wahnsinn (2001)
INHALT
Der superreiche Besitzer eines Hotel und Casinos in Las Vegas läßt
sich für seine Gäste immer wieder neue haarsträubende Wetten
einfallen. Sein neuester Coup: Er schickt sieben zufällig ausgewählte
Personen auf ein Rennen zu einem Schließfach in einem Bahnhof in New Mexico,
in dem sich zwei Millionen Dollar befinden.KRITIK/INFO Was haben wir sie vermißt! Das Trio Zucker/Zucker/Abrahams bescherte in den letzten 25 Jahren vielen Menschen aktue Zwerchfellschäden mit Produktionen wie "Die unglaubliche Reise in einem verrückten Flugzeug", "Die nackte Kanone" und "Hot Shots!". Zumindest einer der drei ist jetzt zurück um wieder für puren Schenkelklopf-Spaß im Kino zu sorgen. Regisseur Jerry Zucker schafft es zwar natürlich nicht ganz, an das Gag-Feuerwerk eines "Hot Shots – Der zweite Versuch" anzuknüpfen. Das ist heutzutage kaum noch möglich, wo jede erdenkliche Zote schon gerissen wurde und es schwierig wird, noch wirklich neue und originelle Gags zu schreiben. Doch ein paar echte Brüller gelingen "Rat Race" tatsächlich. Verantwortlich dafür sind jedoch nicht nur die Ideen der Drehbuchautoren, sondern die großartige Besetzung, die Zucker für diese klaumaukige Schnitzeljagd aufbietet. John Cleese, Rowan Atkinson, Jon Lovitz, Whoopi Goldberg – sie alle sind Vollblutkomödianten und haben ihren sichtlichen Spaß an der Sache. Weniger überzeugend sind freilich die nicht ganz so spezialisierten Darsteller wie Cuba Gooding Jr. oder Amy Smart. Aber auch sie schlagen sich wacker.
Es ist jedoch immer ein Problem, Filme wie "Rat Race" angemessen zu kritisieren. Das Genre entzieht sich ohnehin jedem logischen Zwang. Hier ist es nicht so wichtig, daß die Sorry schlüssig ist und logisch vorgegangen wird – Hauptsache es gibt so richtig etwas zu lachen. Und da hat "Rat Race" eindeutig einige Trümpfe in der Hand. Gastauftritte u.a. von Kathy Bates und der Band Smash Mouth machen zusätzlich noch Spaß. Getrübt wird der Spaß jedoch durch das allzu harmlose und konstruierte Finale. Hier zeigt sich wieder der Trend des aktuellen Hollywood-Kinos zu gelungenen Filmen, die durch ein umfassendes Holzhammer-Happy-End ruiniert werden. Aber zum Glück sind einige Gags in "Rat Race" so gut, daß man sich selbst einige Tage nach dem Film noch an sie erinnert und dabei lachen muß. So etwas hat schon lange keine Komödie mehr geschafft.
"Rat Race" ist endlich einmal wieder eine waschechte Komödie ohne verwässernde Elemente. Hier geht es nur um den möglichst häufigen und lauten Lacher, und dabei hat der Film dank der tollen Besetzung und einiger denkwürdiger Einfälle die Nase vorn. Das weniger gelungene Ende dämpft etwas den Gesamteindruck.
