Fickende Fische (2002)
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CD |
Buch |
INHALT
Nina (Sophie Rogall) heizt mit ihren Rollerblades durch die Stadt und rammt
dabei Jan (Tino Mewes), der gerade einmal wieder seiner Todessehnsucht nachhängt.
Jan verletzt sich bei der Kollision am Kopf und bleibt bewußtlos liegen.
Später treffen sich die beiden wieder und verlieben sich ineinander. Doch
die Situation ist komplizierter als sie scheint, denn Jan hat AIDS.
KRITIK/INFO
Einmal mehr kommt ein wunderbarer
Film über Jugendliche und ihre großen und kleinen Nöte in die
Kinos, der mit Sicherheit ein Vielfaches der Aufmerksamkeit verdient hätte,
die er bekommt. Es war schon traurig anzusehen, wie vor ein paar Monaten "Herz
im Kopf" nur wenige Wochen nach dem Start sang- und klanglos aus den Kinos
verschwand. Und "Fickende Fische" wird es trotz des prägnanten
Titels wohl kaum besser ergehen. Dabei ist der Film ungleich unterhaltsamer
als jede pubertäre Teenie-Klamotte aus USA, hat fantastische Schauspieler
und eine ernsthafte, aber doch mit leisem Humor und völlig unverklemmt
erzählte Geschichte.
Daß Jan am HIV-Virus erkrankt ist, wird anfangs nur angedeutet. So kann
sich der Film ohne diesen schweren Balast im Hintergrund erst einmal um seine
beiden Hauptcharaktere kümmern, sie eine Beziehung aufbauen lassen. Die
eigentlichen Probleme beginnen erst viel später, als Jans Unsicherheit
überhand nimmt ob der ersten sexuellen Kontakte mit Nina. Der Film schildert
diese Situation mit viel Einfühlungsvermögen und ohne Klischees zu
bemühen. Überhaupt gelingt es "Fickende Fische", ähnlich
wie bereits "Herz im Kopf", die Welt der Teenager glaubwürdig
darzustellen. Die Dialoge klingen kaum noch wie aus einem Drehbuch, sondern
viel mehr wie aus dem richtigen Leben. Etwas streitbar ist das Ende des Films.
Immerhin überrascht es und macht es dem Besucher schwer, danach nicht noch
darüber diskutieren zu wollen.
Auch formal kann der Film vollkommen überzeugen. Der Soundtrack ist hörenswert,
und vor allem die Unterwasserbilder schaffen eine wohlige Atmosphäre und
veranschaulichen dabei noch Jans Seelenleben. Darstellerisch gibt es wie bereits
bemerkt nur Lob zu verteilen. Die beiden jungen Hauptdarsteller Sophie
Rogall spielte bisher zwei kleine Fernsehrollen, Tino Mewes gibt sein Debüt
überzeugen auf ganzer Linie. Flankiert werden sie von einem perfekt
besetzten Ensemble, dem u.a. Angelika Milster und Ferdinand Dux angehören.
Sie sorgen meist für die witzigen Auflockerungen im Handlungsverlauf.
Wer auch immer dies liest: Schaut Euch mehr gute Filme wie diesen an und weniger
teuer produzierten Schrott aus Übersee!
Spaß | Spannung | Action | Erotik | Niveau | Wertung |
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