Moovienet FilmdatenbankErnst sein ist alles (2002)

SzenenfotoINHALT Das England des ausgehenden 19. Jahrhunderts: Die Freunde Algernon (Rupert Everett) und Jack (Colin Firth) müssen feststellen, daß sie beide das selbe Pseudonym benutzen, um ihre ausschweifenden Freizeitaktivitäten zu kaschieren: Ernst. Als sich die beiden jeweils in Damen verlieben, die sehr großen Wert auf diesen besonderen Namen legen, geraten sie in Erklärungsnöte.
SzenenfotoKRITIK/INFO Oscar Wilde hat mit seiner Komödie "The importance of being Earnest" ohne Zweifel eines der besten Bühnenstücke des 19. Jahrhunderts geschrieben. Nun macht sich der Wilde-erfahrene Regisseur Oliver Parker ("Ein perfekter Ehemann", 1999) daran, den Stoff einmal mehr zu verfilmen. Dabei setzt er nicht auf Originalität oder neue Ideen, sondern auf die üblichen Zutaten: Sorgfältige Ausstattung, präzises Timing und ein alleine schon sehenswertes Ensemble. Vor allem auf letzteres kann er sich voll und ganz verlassen: Rupert Everett und Colin Firth sind ein wunderbar gegensätzliches Duo, das sich die Pointen nur so um die Ohren haut. Dazu kommt eine wie üblich blendend aufgelegte Judi Dench und als einzige Amerikanerin in der Besetzungsliste Reese Witherspoon, die der Szenerie den nötigen Glamour gibt.
Bei der Fülle an bissigen Dialogen und ironischen Anspielungen, die die Vorlage zu bieten hat, ist es in der Tat schwer, diese alle auch auf der Leinwand funktionieren zu lassen. Auch Parker gelingt dieses Kunststück nicht, sodaß hier einiges ausgedünnt wurde. Den Figuren fehlt daher die Tiefe um die gesellschaftskritischen Untertöne der Vorlage wiedergeben zu können. Hier versagt auch das brillante Ensemble, dem eher die locker-leichte Unterhaltung des Publikums am Herzen liegt.
SzenenfotoFIlmtechnisch ist der Film äußerst altmodisch gehalten, was einerseits viel nostalgischen Charme erzeugt, andererseits auch ein wenig enttäuscht. In der heutigen Zeit gäbe es durchaus Mittel und Wege, aus einer Verfilmung eines klassischen Stoffes mal etwas anderes zu machen (siehe Baz Luhrmanns "Romeo & Julia").
Letztenendes ist "Ernst sein ist alles" leichtfüßige Unterhaltung auf gehobenem Niveau, inszeniert von einer Regie mit dem richtigen Gefühl für Timing, gespielt von einem überzeugenden Ensemble.

Spaß Spannung Action Erotik Niveau Wertung
     

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