Sweet Home Alabama (2002)

INHALT Die neue Kollektion der Modedesignerin Melanie Carmichael (Reese Witherspoon) ist ein voller Erfolg, ihr Freund Andrew Hennings (Patrick Dempsey), der Sohn der New Yorker Bürgermeisterin, macht ihr im eigens angemieteten Tiffany's-Laden einen Heiratsantrag – es könnte nicht besser laufen. Doch einen Haken gibt es da noch: Melanie ist bereits verheiratet. Ihr Mann Jake (Josh Lucas) weigert sich seit Jahren, in die Scheidung einzuwilligen. Melanie bleibt nichts anderes übrig, als ihm in ihrem Heimatstädtchen in Alabama einen Besuch abzustatten…
KRITIK/INFO Nach "Natürlich blond" erhält Reese Witherspoon in "Sweet Home Alabama" ein zweites Mal die Gelegenheit, einen Film ganz allein auf ihren Schultern zu tragen, ohne nennenswerte Co-Stars. Der kommerzielle Erfolg des Films hat sie auf der Karriereleiter noch einmal ein gutes Stück nach oben befördert und dafür gesorgt, daß sie bei "Legally Blonde 2" 15 Millionen Dollar verdienen wird.
Während "Natürlich blond" noch mit Biß und Witz sein Publikum für sich gewann, ist "Sweet Home Alabama" eine weitgehend harmlose Liebeskomödie, wie sie vor zehn Jahren wohl Meg Ryan gedreht hätte. Über weite Teile völlig vorhersehbar, wird zumindest die Frage, für welchen Mann sich Melanie am Ende entscheidet, lange offen gelassen. Beiden (recht blassen) Antagonisten wird ein sympathischer Charakter verpaßt, was für ein vollkommenes Spannungsvakuum sorgt. Unterdessen wird jedoch das Leben auf dem Lande als idyllisch und sorgenfrei beschrieben, während in der Stadt Gefühlskälte und Mißtrauen vorherrschen – verkörpert von Candice Bergen als Bürgermeisterin und Schwiegermutter in spe. Melanies Entscheidung zum Schluß und ihre Motivation, diese zu treffen, stimmen ebenfalls ein wenig nachdenklich, die Reaktion des Verschmähten ebenso.
Trotz all dieser Mängel gelingen Regisseur Andy Tennant ("Auf immer und ewig") auch einige wirklich anrührende Momente. Alleine die erste Szene des Films, in der sich zwei Zehnjährige ewige Liebe schwören, dürfte den ein oder anderen bereits das Taschentuch zücken lassen. Zudem gewinnt der Film dem Zusammenstoß zweier Welten, wenn Melanie in ihrem Heimatort eintrifft und alte Bekannte wiedertrifft, einige humorvolle Aspekte ab. Zu den stärksten Szenen gehört dabei die volltrunkene Melanie, die mit ihrem Noch-Ehemann zum Billardturnier antritt und das komplette Dorf mit Beleidigungen eindeckt.
"Sweet Home Alabama" ist eine vollkommen harmlose Liebeskomödie, die keinen frischen Wind ins Genre zu bringen vermag. Unterhaltsam ist der Film trotz seiner Unglaubwürdigkeit, denn er hat Reese Witherspoon und einige vergnügliche Szenen beim Zusammenprall von Yankee- und Südstaatlerwelten zu bieten.

Spaß	Spannung	Action	Erotik	Niveau	Wertung