Igby
(2002)
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VHS |
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INHALT
Die Mutter eine herrschsüchtige Pillenschluckerin, der Vater schizophren,
der Bruder einfach nur fies. Igby (Kieran Culkin) hat es wirklich nicht leicht
mit seiner Familie, also versucht er ihr zu entkommen und nistet sich bei der
Tänzerin Rachel (Amanda Peet) ein.
KRITIK/INFO
Kieran Culkin ist in der
Tat Macaulys jüngerer Bruder. Während "Kevins" ruhmreiche
Zeiten längst vorbei sind, geht es für Kieran seit "The Mighty"
steil bergauf. In "Igby" fügt er sich in eine absolut hochkarätige
Besetzung ein. Es ist unglaublich, wie die Darsteller (auch einige, von denen
man es vielleicht gar nicht so erwartet hätte), einzelne Szenen an sich
reißen und aus ihnen etwas Besonderes machen. Hier einige Beispiele:
Igby besucht seinen schizophrenen Vater in der Anstalt. Bill Pullman hat im
Film nur einen sehr kleinen Part, jedoch ist er in dieser Szenen einfach Weltklasse.
Er brabbelt vor sich hin, man weiß nicht einmal genau, ob er seinen Sohn
erkennt, und plötzlich überträgt der Film für einen kurzen
Moment eine zutiefst melancholische Stimmung auf den Zuschauer.
Sookie und Igby unterhalten sich durch die geschlossene Tür, beide brechen
in Tränen aus. Claire Danes' Wesen ist einfach das eines zerbrechlichen,
liebenswerten Mädchens, ständig auf der Suche nach Halt und Liebe.
In "Igby" kommt dieses Wesen erstmals seit "Der Regenmacher"
wieder voll und ganz zum Tragen. Vor allem in dieser grandios gespielten Szenen,
die sicher für beide Darsteller nicht die leichteste war.
Desweiteren vergißt man auch Susan Sarandons Darstellung von Igbys völlig
kaputter Mutter nicht so schnell. Und auch Jeff Goldblum, Amanda Peet, Ryan
Philippe, Jared Harris – sie alle scheinen unter der Regie des Debütanten
Burr Steers über sich hinauszuwachsen.
Die zweite große Stärke von "Igby" ist das wunderbare Skript.
Das Drehbuch strotzt nur so vor Sarkasmus und teilweise auch schwarzem Humor,
widmet sich eingehend jeder einzelnen Figur, es ist beinahe perfekt. Etwas unbefriedigend
fällt wie so oft das Ende aus. Hier geht irgendwann etwas von dem Schwung
verloren, den der Film zuvor gewonnen hat.
Und hier ist noch die dritte Stärke des Films: Der Soundtrack. Songs von
Coldplay, Dandy Warhols, Badly Drawn Boy und vielen anderen sorgen für
die richtige Atmosphäre. Hier fühlt man sich nicht wie in einem Promotion-Spot
für Nachwuchsbands, offensichtlich hat sich jemand etwas bei der Auswahl
der Songs gedacht.
"Igby" ist ein rundum wundervoller Film, der mit witzigen und melancholischen
Szenen aufwarten kann, unterstützt von einer hervorragenden Besetzung und
einem großartigen Soundtrack.
Spaß | Spannung | Action | Erotik | Niveau | Wertung |
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