Moovienet FilmdatenbankTricks
Matchstick Men (2003)

Einkaufen bei amazon.de
CD
DVD
Buch

SzenenfotoINHALT Gemeinsam betreiben der psychisch äußerst labile und mit zahlreichen Ticks behaftete Roy (Nicolas Cage) und sein Partner Frank (Sam Rockwell) ein einträgliches Geschäft: Sie betrügen Leute auf professionelle Weise um ihr Geld. Roys Leben beginnt eine gravierende Wendung zu nehmen, als seine 14-jährige Tochter Angela (Alison Lohmann) plötzlich auftaucht.
KRITIK/INFO Ridley Scotts neuester Film hat viel mit Spielbergs "Catch me if you can" gemeinsam. Beides sind es Komödien, die sich um Betrügereien drehen, und beide haben sie einen ernsthaften Einschlag gegen Ende des Films. Doch während Spielbergs Film – zumindest in meinen Augen – eine einzige große Enttäuschung war, gelingt Scott ein schwungvoller, höchst unterhaltsamer Film mit großartigen Darstellern.
Nicolas Cage darf ähnlich wie bereits in "Adaption" einen psychisch labilen Sonderling spielen. Doch seine Rolle ist weit mehr als das Zucken mit dem linken Auge, vielmehr verleiht er Roy ein rundum sympathisches Wesen, trotz dessen wenig ehrenwerter Arbeit und dem Sauberkeitsfimmel. Flankiert wird er hierbei bestens von Sam Rockwell und Alison Lohmann ("Weißer Oleander"), die hier eine 14-jährige spielt, in Wirklichkeit aber bereits 24 (!) Jahre als ist.
Ridley Scotts Filme kommen niemals im konventionellen Stil daher, und auch in "Matchstick Men" wird visuell einiges geboten, was gerade bei Komödien sehr selten ist. Angenehm im Hintergrund hält sich Hans Zimmers Filmmusik, die sich selbst dann zurückhält, wenn es richtig dramatisch wird. Nicht immer so gut gelingt dies dem Soundtrack, der an ein oder zwei Stellen die Atmosphäre des Films gewaltig stört.
Die Story kann als durchweg gelungen bezeichnet werden. Eine sympathische Gaunerstory, die den Hauptfiguren viel Raum gibt und deren Gags meist zünden. Wenn der Film gegen Ende jedoch in eine völlig andere Richtung zu gehen beginnt, fragt man sich, ob es zur aktuellen Version des Hollywood-Drehbuch-Bausatzes gehört, mindestens einen Plot-Twist einzuflechten. Dieser fällt auch hier etwas konstruiert aus und sorgt, ebenso wie bei "Identität", den ich gerade einen Tag vorher gesehen habe, für ein unbefriedigtes Gefühl. Der ganze Film erscheint daraufhin in einem anderen Licht und viel von dem Spaß, den man hatte, hinterläßt einen bitteren Nachgeschmack. Aber naja, oft beschwert man sich über die Happy-Ends, die Hollywoodfilme stets haben, also darf man ja nun eigentlich nicht meckern.
"Tricks" ist ein höchst unterhaltsamer Schauspieler-Film, der eine vergnügliche Story und hohe Stilsicherheit bietet. Leider verhindert das etwas bittere Ende, daß "Tricks" das perfekte Feelgood-Movie für diesen Sommer wird.

Zur Moovienet Startseite