Moovienet FilmdatenbankBad Boys 2
Bad Boys II (2003)

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SzenenfotoINHALT Beim "Tactical Narcotics Team" der Polizei von Miami seien Rafinesse und Fingerspitzengefühl gefragt, lamentiert der Captain. Doch die Cops Marcus (Martin Lawrence) und Mike (Will Smith) haben damit nicht viel am Hut. Jedes Mal, wenn sie ausrücken, geht der Sachschaden in die Millionen und meistens sind die Kriminellen, hinter denen man her war, danach zu keiner Aussage mehr fähig. Auf der Jagd nach dem kubanischen Drogenschmuggler Hector Tapia (Jordi Mollà), der tonnenweise Ecstasy-Tabletten in die USA verschifft, sieht es da gar nicht anders aus.
KRITIK/INFO Lange Zeit gelassen haben sich Produzent Jerry Bruckheimer und Regisseur Michael Bay ("Pearl Harbor") für die Fortsetzung ihres Hits aus dem Jahre 1995. Bei Will Smith und Martin Lawrence tickt ja auch glücklicherweise die Uhr noch nicht ganz so wie bei den Actionhelden der Schwarzenegger-Generation.
Was Bay mit "Bad Boys II" absolut gelungen ist, ist, Joel Silver Lügen zu strafen. Silver ist Produzent von "Matrix" und dementsprechend auch "Matrix Reloaded". Die Verfolgungsjagd in eben diesem Film pries er vor dem Start als revolutionär an und versprach, daß sie nicht so schnell zu toppen sei. "Bad Boys II" ist nun schon der zweite Film in diesem Jahr (nach "Terminator 3"), der diese locker in die Tasche steckt. Bei der Verfolgungsjagd auf der Küstenstraße gibt es in der Tat atemberaubende Kameraperspektiven, einen rasanten Schnitt und eine gekonnte Inszenierung zu bewundern. Bay hält sich diesmal sogar einigermaßen mit der Zeitlupe zurück, was aber nicht bedeutet, daß man deren Einsatz nicht immer noch als exzessiv bezeichnen könnte.
Der Film disqualifiziert sich jedoch aus verschiedenen Gründen selbst: Erstens ist er zu lang. Wenn nach knapp zwei Stunden und bereits mehreren Showdowns die Sache überstanden scheint, fängt der Film noch einmal mit einer quasi in sich abgeschlossenen Handlung an, bei der es die beiden Cops nach Kuba verschlägt. Auch dort zieht sich eine Spur der Verwüstung über die ganze Insel, bis die beiden fertig sind. Und hier wäre auch das zweite Problem des Films, oder vielmehr des Drehbuchs: Es ist voll von unverblümtem Chauvinismus, Rassismus und Pietätslosigkeit. Zudem beschwört es alte Feindbilder herauf, sind doch die Bösen im Film allesamt Russen und Kubaner. Eine bedenkliche Rückwärtsentwicklung, die wohl vor allem auf ein leicht zu manipulierendes, möglichst anspruchsloses Publikum von Analphabeten zugeschnitten ist. Da helfen auch die zumindest zum Teil recht witzigen Endlos-Gags zwischen Smith und Lawrence nichts, obwohl deren Chemie zu stimmen scheint. Wenn die beiden einen Leichenwagen verfolgen, aus dem die toten Körper kullern und die beiden dann noch lustig drüberheizen, dann hat die Geschmacklosigkeit alle Grenzen gesprengt.
"Bad Boys II" wartet mit einigen bemerkenswerten Actionszenen auf und auch die Chemie zwischen den Hauptdarstellern stimmt absolut, doch disqualifiziert sich der Film durch seine unnötige Überlänge und eine ganze Reihe bedenklicher Tendenzen des Drehbuchs.

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